... die Strecke
Ich habe noch nie so einen detaillierten Streckenplan gesehen mit Höhenprofil und eingezeichnetem Schatten. Die Strecke muss ich mir vorher gar nicht live anschauen. Außerdem ist es für den Kopf einfacher, wenn ich es im Rennen zum ersten Mal sehe. 42 Kilometer sind dann ja doch lang.
... das Training
Ich trainiere gerne hohe Umfänge. Und ich simuliere Rennen, auch das WM-Rennen. So haben wir die langen Tempoläufe jetzt sehr zeitig in der Früh gemacht. Im Trainingslager habe ich mich schon mit sehr guten Kolleginnen gematcht.
... ihre Erfahrung
Die ist noch relativ gering, aber ich habe mit meinem ersten Marathon in Wien schon etwas lernen können. Ich weiß jetzt, wie hart es ist. Ich weiß aber auch, wie einfach es ist, wenn man sich darauf gut vorbereiten kann.
... die Nervosität
Wir wissen nicht, wie das Rennen laufen wird. Geht es schnell los oder langsam? Es gibt bei der WM ja keine Pacemaker. Vor zwei, drei Wochen war ich extrem nervös, weil ich wusste, dass ich mit den Schnellsten der Welt laufen werde. Ich weiß aber auch, dass mir ein Meisterschaftsrennen taugt. Da geht es nicht um Zeiten, es geht nur darum, wer es bei dieser Hitze ins Ziel schafft.
... Qualen
Ich muss extrem viel Schmerzen aushalten, weit über meine Schmerzgrenze gehen. Das rede ich mir seit Samstag ein. Irgendwann wird es hart werden und da muss ich komplett drübergehen. Man muss dann den Kopf ausschalten und über den Schmerz drüberlaufen. Wir nennen es „sterben“. Wenn ich ein paar Wochen vorher schon weiß, dass ich sterben muss, kann man leichter über diesen Punkt gehen.
... ihre Taktik
Die ersten zwei Kilometer werde ich mit den besten Europäerinnen voll mitgehen. Dann werde ich einmal auf die Uhr schauen, mit welcher Pace wir unterwegs sind und hochrechnen, ob sich das mit der Hitze für mich ausgehen kann. Oder ob ich schlau mein Ding weiter mache. Danach werde ich nicht mehr auf Kilometerzeiten achten.
... den Urlaub danach
Nach der WM geht’s definitiv eine Woche auf Urlaub – aber dann wieder zurück ins Training. Im Dezember habe ich in Valencia meinen dritten Marathon.
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