Noch mehr Energiesteuern, noch mehr Inflation

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Abgaben auf den Co2-Ausstoß werden die Preissteigerungsrate weiterhin hoch halten.
Robert Kleedorfer

Robert Kleedorfer

Die Teuerungsrate ist in Österreich auf dem höchsten Stand seit zehn Jahren. Zwar beschwichtigen Nationalbanker offiziell: die Lage werde sich 2022 wieder beruhigen. Doch intern sowie extern glaubt man das nicht mehr. Zu stark sind die wirtschaftlichen Verwerfungen nach der Pandemie.

Und ausgerechnet jetzt kommt noch die CO2-Steuer obenauf. Schon jetzt sind die Spritpreise international die Hauptpreistreiber. Selbst wenn sich die Lage beruhigen sollte, wird die Inflation Mitte 2022 sofort wieder angefacht, wenn über Nacht Benzin und Diesel um 10 bis 11 Cent je Liter teurer werden.

Ökobonus

Zur Erinnerung: die Normverbrauchsabgabe (NoVA) und die Mineralölsteuer sind bereits zum Teil CO2-Steuern, bleiben jetzt aber in der Rechnung unberücksichtigt. Zum Trost wird den Autofahrern (und allen anderen Bürgern) ein Ökobonus von 100 bis 200 Euro im Jahr gegeben. Doch schon 2025 soll die CO2-Steuer rund 20 Cent je Liter ausmachen. Zwar soll auch der Ökobonus ansteigen, aber ob in demselben Ausmaß, bleibt abzuwarten.

Wem das nicht gefällt, der kann ja auf ein Elektroauto umsteigen, so der Hintergedanke der Reformfreudigen. Der Strom dafür kommt ja aus der Steckdose. Grün ist er übrigens nicht zwingend. Seit Oktober fließt bis Jahresende rein rechnerisch nur Strom aus Kohle, Gas und Atomenergie durch unsere Netze. Noch mehr Elektroautos werden diese Statistik wohl nicht verbessern.

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