Die Impfung ist alles was wir haben
Wir sollten uns daher auf jenes besinnen, was wir in zwei Jahren Pandemie gelernt haben und gesichert wissen: Die Impfung hilft gegen schwere Verläufe und zum Teil auch gegen die Verbreitung des Virus. Sie ist nicht perfekt, sie wirkt nicht zu 100 Prozent, aber sie ist am Ende des Tages alles, was wir haben.
Eine natürliche Durchseuchung, wie sie jetzt von einigen propagiert wird, fordert viele Kranke und Tote und ist spätestens mit der nächsten Variante wieder obsolet, wenn diese vom Immunsystem wieder nicht erkannt wird. Man kann natürlich jedes Mal versuchen, die neueste Variante durchzumachen, aber angesichts der Risiken ist das ein russisches Roulette. Und da geht einem immer irgendwann das Glück aus.
Wieder aufeinander zugehen
Sich auf die (zugelassenen) Medikamente zu verlassen, ist ebenfalls nicht zielführend. Denn die kommen erst zum Einsatz, wenn es fast zu spät ist, und haben schwere Nebenwirkungen. Und vor allem: Die Medikamente helfen nicht gegen eine Verbreitung des Virus.
Wenn wir also irgendwann aus dem Teufelskreis von ständig neuen Varianten hinauskommen wollen, führt an der Impfung kein Weg vorbei.
Schade ist, mit welcher Vehemenz die Impfdebatte dieser Tage geführt wird, die schon glaubensähnliche Züge annimmt. Da ist das Dagegensein nicht nur eine Ablehnung der Impfung, sondern auch eine Ablehnung des Staats gegen das konsensuale Zusammenleben. Umgekehrt blicken Impfbefürworter oft auf Ungeimpfte hinab und vergessen, dass hinter der Ablehnung gegen das Impfen viele Ängste stehen, die ernst genommen werden müssen. Es ist daher richtig von der Bundesregierung, an der Impfpflicht festzuhalten. Aber wir müssen wieder mehr aufeinander zugehen. Wir müssen zuhören, wir müssen argumentieren, aber nicht belehren. Klingt naiv? Ja, aber eine andere Chance haben wir nicht.
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