Wienerische Buchteln und schwedische Zimtschnecken
Der Bürgermeister hat Buchteln gegessen. Laut TikTok-Video schon am Montag, für alle anderen ist der neue Pensen-Kiosk (so heißt er wirklich) der Vollpension am Schwedenplatz seit gestern, Donnerstag, offiziell eröffnet. Finanziert wurde der Kiosk mit einem „Buchtelgenuss-Crowdfunding“.
Buchteln mit Vanillesoße, mit denen das Generationencafé für viele den Lockdown-Winter 2020/21 erträglich gemacht hat, gibt’s jetzt auch dort zum Mitnehmen. Damals, vor einem Jahr, waren die Cafés zu und der Lockdown im Endlos-Modus. Was den Wienerinnen und Wienern an Erlebnis blieb, war das Anstellen um Süßspeisen.
Buchteln für das Bauchgefühl.
Mittlerweile ist die Situation eine andere. Die Cafés sind geöffnet, der Lockdown ist vorüber und das Trend-Gebäck längst ein anderes.
Wer etwas auf sich hält, isst jetzt Zimtschnecken. Skandinavische Zimtschnecken.
Im Gegensatz zu den schwülstigen Plunderbomben (mit viel Nuss und Zucker, aber nur Spuren von Zimt), die man in Wien bisher als Zimtschnecken verkauft hat, beschränken sich die skandinavischen auf das Wesentliche: Germteig, Butter, Zimt, Zucker, Kardamom.
Jedes Café, das etwas auf sich hält, verkauft jetzt also skandinavische Zimtschnecken. Eines der ersten Cafés, das auf Kanelbullar – schwedische Zimtschnecken – setzte, war The Pelican Coffee im 9. Bezirk. Es folgten Korvapuustipäivää – finnische Zimtschnecken – im Café Ihana im 2. Bezirk.
Und dann kamen alle anderen: Der Schwedische Knoten der Bäckerei Felzl, der Kardamom Bullar von Joseph Brot, der Zimtknoten von Jonas Reindl Coffee. Die Zimtschnecke bei Gota Coffee kommt ohne Kardamom aus. Genauso wie die Zimtschnecken von Herrn Schneck im 6. Bezirk. Der macht übrigens bald auch Punschkrapferl-Schnecken.
Gutes TikTok-Material also für den Bürgermeister einer Punschkrapfen-Koalition.
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