Wer sich grüßt, der kennt sich – oder nicht

Wer sich grüßt,  der kennt sich – oder nicht
Hallo hier, Bussi da. Fast wie früher die Heidi von der Alm auf Besuch in der Stadt.
Michael Pekovics

Michael Pekovics

Wer. „Grüß´ Sie.“ Leicht irritiert, ob da jetzt vielleicht ich gemeint war, schaue ich von meinem Smartphone auf und nicke zum Gegengruß. Unbekannterweise zwar, aber das wird schon alles seine Richtigkeit haben, denk ich mir. Wer kennt das nicht, dass einen da jemand kennt, der einem selbst völlig unbekannt ist. Oder zumindest fast. Denn von irgendwoher kommt einem dieses Gesicht dann doch irgendwie bekannt vor. Nur wohin damit, das ist die große Frage.

Bist. Das mit dem Grüßen ist am Land ja auch so eine Sache. Vor allem im Gegensatz zur Stadt. Da muss ich immer an die Geschichte von der Heidi denken (ja, die Schweizerin von der Alm und mit dem Öhi). Die war bei ihrem ersten Besuch in der Stadt ja gleich so drauf, dass sie jeden gegrüßt hat, der ihr über den Weg gelaufen ist. Ausnahmslos. Und sich dann noch gewundert hat, warum sie keine Reaktion drauf kriegt.

Du. Pädagogisch wertvoll offenbar, diese Kinderserien von damals. Weil das mit dem Grüßen ist bei mir nicht nur theoretisch hängen geblieben, sondern auch praktisch. Schon seit jeher grüß ich immer schnell zurück beziehungsweise mache gleich den Anfang. Da kann mensch sich dann nichts nachsagen lassen, schlechte Nachrede und so.

PS: Frohnaturen mit dem Hang zum Schabernack können einmal folgendes ausprobieren: Einfach eine unbekannte Person freundlich anlächeln und grüßen. Im schlimmsten Fall wird dadurch ein wenig Verwirrung gestiftet und die grauen Zellen angeregt. Im besten Fall freut sich das Gegenüber, freundlich wahrgenommen zu werden. Probieren Sie´s aus!

PPS: Aber besser in der Stadt, wo sie keiner kennt. Sonst kennt Sie noch jemand.

KURIER-Redakteur Michael Pekovics kommentiert

Michael Pekovics ist Teamleiter des KURIERs im Burgenland.

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