Wenn ein schwarzer Daumen die Floristin zittern lässt

KURIER-Redakteur Michael Pekovics kommentiert
Zuerst schwarz, dann grün. Oder warum eine pöbelige Topfplanze nicht ins Schloss darf.
Michael Pekovics

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Hart. „Etwas Einfaches bitte, ich hab ja einen schwarzen Daumen leider.“ Die angsterfüllten Augen der Flora liebenden Floristin weiten sich, dann blitzt eine Idee darin auf. „Da haben wir etwas, nicht mehr ganz gesund, dafür schön groß und billig, mit ein bisschen Glück kommt sie durch.“

Das war also meine erste Zimmerpflanze: ein grüner, über zwei Meter hoher Baum-Strauch oder Strauch-Baum, je nachdem. Zwar leicht angeschlagen und für einen Burgenländer mit Garten ohnehin nur zum Naserümpfen, aber immerhin – eine Topfpflanze, hey! Und was für eine. Kaum in meinen bescheidenen vier oder mehr Wänden angekommen, blühte sie so richtig auf. Also nicht wirklich eigentlich, aber das machen diese großen „Ich steh mal einfach ein bisschen grün in der Ecke rum“-Dinger ja auch nicht, oder doch? Viel Pflege dürfte er nicht gebraucht haben, weil bekommen hat er keine.

Garten. Zwischendurch ein Geheimtipp für die wirklich grünen Daumen unter uns: Die richtigen Profis garteln am Samstag und Sonntag bei den Gartentagen im Schloss Kohfidisch im schönen Südburgenland. Angesichts der dort zu findenden seltenen Gewächse hätte mein Baum-Strauch oder Strauch-Baum vermutlich nicht einmal Zutritt, so einfach wie der ist. Pöbel quasi.

Gärtner. Gesehen hab ich ihn übrigens schon länger nicht mehr, aber wie heißt es so schön: Und wenn er nicht gestorben ist, dann lebt er auch noch heute. Und das sogar in echt, bei meinen Eltern auf der Terrasse. Nur was kauf ich jetzt für meine Wohnung in Wien?

PS: Falls Sie Tipps für den grün-druckergeschwärzten Autorendaumen haben – lassen Sie sie doch bitte rüberwachsen. Ich bin auch ganz lieb. Zu den Pflanzen natürlich.

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