Warum E-Scooter mächtiger sind als Gandalf – aber dafür wirklich böse

Warum E-Scooter mächtiger sind als Gandalf – aber dafür wirklich böse
Derzeit gibt es eine neue "Herr der Ringe"-Serie. Das hat mehrere Auswirkungen.
Agnes Preusser

Agnes Preusser

Für Fantasy-Fans (wie mich) hat es zwei wesentliche Auswirkungen, dass derzeit eine neue „Herr der Ringe“-Serie auf Amazon Prime ausgestrahlt wird. Erstens: Man weiß am Abend, was man sich anschauen kann – zumindest einmal pro Woche. Zweitens: Alle Algorithmen sämtlicher Social-Media-Kanäle wissen im Gegenzug, dass man gerade besonders anfällig ist für Fantasy-Content.

Folglich wird man zugemüllt mit Artikeln, Bildern oder Videos zum Thema. Das meiste ist zwar uninteressant, aber man klickt natürlich trotzdem drauf. (Wer noch nie mit unnötigem Internet-Zeugs seine Zeit verplempert hat, der werfe den ersten Zwerg.)

Dramatisches Duell

Gelegentlich finden sich auch wahre Perlen der Unterhaltung im Klick-Universum. So wie ein Comic des deutschen Cartoonisten Ralph Ruthe. Er hat eine legendäre Szene aus dem ersten Teil der „Herr der Ringe“-Film-Trilogie adaptiert. In der Ursprungsversion ruft Zauberer Gandalf „Du kannst nicht vorbei!“ zu einem furchterregenden Dämon, um diesen davon abzuhalten, eine Brücke zu überqueren und seine Gefährten zu töten – es folgt ein dramatisches Duell, beide stürzen in die Dunkelheit.

In Ruthes Comic ruft Gandalf ebenfalls „Du kannst nicht vorbei!“, der Dämon antwortet dort aber lediglich: „Stimmt.“ Und blickt dabei ganz traurig auf einen Haufen herumliegender E-Scooter, die ihm den Weg versperren.

Der böse Dämon im Kampf gegen den noch viel böseren E-Scooter-Wildwuchs wäre ein eigenes Sequel wert. (Bitte gerne, Amazon Prime).

Und die Moral von der Geschicht’? Falls Sie auch manchmal davon träumen, Held oder Heldin zu sein: Wer seinen E-Scooter so abstellt, dass niemand drüber stolpert, ist schon ganz knapp dran an der Erfüllung dieses Traumes.

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