Heuer noch keine Sternschnuppen gesehen? Ist doch (Chorizo-)Wurst

Heuer noch keine Sternschnuppen gesehen? Ist doch (Chorizo-)Wurst
Nicht jeder Ausflug zu einem Aussichtspunkt für astronomische Phänomene ist von Erfolg gekrönt.
Agnes Preusser

Agnes Preusser

Sollten Sie heuer bereits Sternschnuppen erspäht haben, geht es Ihnen besser als mir. Als bekennender Nachthimmel-Fan ging es am Wochenende zu einem passenden Aussichtspunkt, um den Höhepunkt der Perseiden zu bestaunen.

Ja, es war klar, dass die Bewölkung das Unterfangen erschweren würde, ebenso der sehr helle Vollmond. Wird schon gehen, dachte ich aber in hoffnungsfroher Naivität.

Der nicht-bewölkte Himmelsausschnitt war in etwa so groß wie eine Briefmarke. Und alles, was sich hellblinkend bewegte, stellte sich recht schnell als Flugzeug heraus. Ein Reinfall.

Aus Langeweile begann ich Anekdoten zu erzählen. Etwa die Geschichte von einem französischen Physiker, der kürzlich ein Foto von einem roten Feuerball mit hellen Flecken auf Twitter veröffentlicht hat – mit der Angabe, es handle sich um eine Aufnahme des James-Webb-Weltraumteleskops. Er erntete Bewunderung für das Foto. In Wahrheit hatte er aber einfach eine Scheibe Chorizo-Wurst fotografiert.

Oder, dass die Perseiden auch Laurentiustränen genannt werden, weil im Jahr 258 der Geistliche Laurentius zu Tode gefoltert wurde, nachdem er Kirchenschätze unter den Armen verteilt hatte – nach seinem Tod soll ein Sternschnuppenregen sichtbar gewesen sein.

Nach jeder Geschichte blickte ich beifallheischend meine Zuhörer an. Aber jedes verdammte Mal, wenn ich mich vom Himmel wegdrehte, schrien die anderen in Verzückung auf, weil sich doch eine Sternschnuppe zeigte. (Ob sie wirklich welche gesehen haben oder mich nur ärgern wollten, ist noch ungeklärt.)

Aber es ist noch nicht alles verloren. Bis zum 24. August sind noch viele Sternschnuppen unterwegs. Als astronomisches Alternativprogramm kann man sich aber auch zwei Scheiben Chorizo-Wurst auf die Augen legen.

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