Warum die Duft-U-Bahn einst gescheitert ist

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Das Hotel Sacher wagt den nächsten Versuch in Sachen Beduftung der Stadt.
Julia Schrenk

Julia Schrenk

Im August 2019 stand es 21.000 zu 16.000. 16.000 waren dafür, 21.000 sprachen sich gegen „Energize“ (mit Grünem Tee, Grapefruit und Zitrone), „Fresh White Tea“ (mit „leichten Holznoten“), „Happy Enjoy“ (mit Sandelholz und Moschus) und „Relax“ (mit Jasmin, Melone und Rose) aus.

Die Duft-U-Bahn war gescheitert.

Jetzt, drei Jahre später, startet das Hotel Sacher den nächsten Versuch in Sachen Beduftung der Stadt. Zu kaufen gibt es neuerdings eine eigens für das Sacher kreierte Duftkerze. Der Name ihres Duftes: „The Magic of Scent“ – die Magie der Sinne.

Beschrieben wird er als „Symphonie aus exotischem Patchouli, warmem Cypriol, Sandelholz, edler Madagaskarvanille und Zimt“. Wer „The Magic of Scent“ riecht, wähne sich in Wien, verzehre sich nach seiner „schönen Architektur, der Musik und der Oper.“ (Die Duftvariante mit Schokolade war nicht wirklich in der engeren Auswahl, weil schon die Kosmetiklinie des Hotels so schokoladig sei).

Kreiert wurde der Duft von Pauline Rochas, Enkelin der berühmten französischen Fashion- und Parfüm Ikone Hélène Rochas, Entwicklerin der Parfüm-Reihe „The Seven Collection“ und eine der gefragtesten Parfümeurinnen überhaupt.

So gefragt, dass sie schon 2019 ein anderes Wiener Hotel beduftet hat: das Imperial. Angefertigt wurden damals zwei verschiedene Düfte: „Gold Scent“ und „Silver Scent“. Die Kerze in Imperial Gold ist allerdings so gefragt, dass sie derzeit nicht gekauft werden kann. Wer imperialen Duft zu Hause haben will, muss mit dem Raumduft vorliebnehmen nehmen – den gibt’s dafür noch in beiden Varianten.

Hätte die Stadt 2019 Pauline Rochas beauftragt – das mit der Duft-U-Bahn wäre vielleicht gar nicht gescheitert.

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