Teigtaschen und Pilzsuppe – Wie Rindsuppe schmeckt, wissen Sie ja

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Mittlerweile ist Elviras Küche aus dem 3. Bezirk nicht mehr wegzudenken.
Julia Schrenk

Julia Schrenk

Bei Elvira. Das Schicksal hat sie vor 20 Jahren nach Wien gebracht. Die „Umstände“ (und irgendwie auch die Liebe) haben dazu beigetragen, dass die ausgebildete Deutschlehrerin Elvira heute zwar nicht Deutsch unterrichtet, dafür aber ein Lokal betreibt. Elvira’s heißt es – und gekocht wird dort ukrainisch.

2013 hat Elvira ihr Elvira’s in der Seidlgasse im 3. Bezirk eröffnet. Seitdem tischt sie dort Borschtsch (die berühmte ukrainische Rote-Rüben-Suppe), Wareniki (ihre nicht weniger berühmten gefüllten Teigtaschen) und Blintschiki (gefüllte Palatschinken) auf. Außerdem schenkt sie ukrainisches und österreichisches Bier aus sowie moldawischen und österreichischen Wein.

Am Anfang, erzählt Elvira, sei es sehr schwer gewesen in Wien. Die ukrainische Küche, die von der böhmischen ja gar nicht so weit entfernt ist, habe sie erst bekannt machen müssen. Mittlerweile aber ist Elviras Küche aus dem 3. Bezirk nicht mehr wegzudenken.

Bei Elvira ist es nett und gemütlich und mitunter kommt es vor, dass sie einem – freundlich, aber bestimmt – die Bestellung ändert: „Sie wissen doch eh wie Rindsuppe schmeckt, probieren Sie die klare Pilzsuppe!“

In einer Google-Bewertung beschreibt einer Elvira so: „Die Chefin ist lustig drauf.“ Das trifft es ziemlich gut.

Zurzeit ist Elvira nicht lustig drauf. Sie hat Familie in der Ukraine und fühle sich wie in einem Film. Jeden Tag hoffe sie, dass der Film endlich zu Ende ist.

Seit Russland die Ukraine angegriffen hat, ist im Lokal viel los. Viele zeigen sich solidarisch, manche fragen, was sie tun können. Den Umsatz, den Elvira am Donnerstag zwischen 12 und 18 Uhr eingenommen hat, spendet sie an „Nachbar in Not“ . Hat die Aktion Erfolg, will sie sie wiederholen.

Falls Sie Elvira dann besuchen, probieren Sie die klare Pilzsuppe. Wie Rindsuppe schmeckt, wissen Sie ja.

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