Kommt das Paket bald mit der Stadtseilbahn?

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Seit 2012 geistern die skurrilsten Vorschläge zur Stadtseilbahn herum.
Julia Schrenk

Julia Schrenk

Kein größeres Projekt kommt ohne sie aus. Und auch kein kleineres. Sie bestimmen über Aufstieg und Fall, sorgen für parteiübergreifendes Lob oder Verhöhnung des Gegners.

Machbarkeitsstudien sind geradezu schick geworden.

In Wien gibt es Machbarkeitsstudien darüber, ob Radwege gebaut werden sollen oder nicht, wie die Innere Stadt verkehrsberuhigt werden kann und ob Fahrgäste der Wiener Linien künftig als Paketzusteller eingesetzt werden können. (Wer eh schon auf dem Weg ist, kann ja auch gleich für jemanden ein Packerl mitnehmen.)

Und noch heuer soll die nächste lang erwartete Machbarkeitsstudie vorliegen: jene zur Seilbahn zwischen Hütteldorf und Ottakring.

Der Vorschlag der Neos, das Otto-Wagner-Areal (auf dem künftig die Central European University ihren Betrieb aufnimmt) mit Gondeln an S-Bahn und U-Bahn anzubinden, ist der aktuellste einer ganzen Reihe an skurrilen Stadtseilbahn-Vorschlägen.

Begonnen hat es 2012. Da schwadronierte die Wirtschaftskammer erstmals von einer Seilbahn auf den Kahlenberg. 2017 wurde es konkreter: Pro Stunde und Richtung sollte die Seilbahn in 19 Minuten 1.000 Personen von der U6-Station Neue Donau zum Kahlenberg bringen.

Ebenfalls 2017 präsentierten die Neos ihre Idee von der Seilbahn am Otto-Wagner-Areal. (Die Studierenden brauchen schließlich eine ordentliche Öffi-Anbindung.) 2020 zog dann die ÖVP mit der „Attraktivierung des Handelskai“ in den Wahlkampf – samt Seilbahn zur Donauinsel.

Dass es der Vorschlag der Neos tatsächlich ins rot-pinke Koalitionsabkommen schaffte, sorgte 2020 für launige Kommentare. Jetzt soll noch im Frühling die Machbarkeitsstudie dafür starten.

Ernstzunehmen ist diese freilich nur, wenn auch erörtert wird, ob die Seilbahn-Fahrgäste künftig als Paketzusteller eingesetzt werden könnten.

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