Oh O-Bus

Oh O-Bus
In der Stadt Salzburg öffentlich unterwegs zu sein, kann eine Herausforderung zu sein.
Katharina Salzer

Katharina Salzer

Keine Ode. „Des wird nix mehr“, ruft ein Mann. Er sitzt in seinem Auto und scheint sich prächtig zu amüsieren, dass der O-Bus in der Stadt Salzburg an den Wartenden vorbeirauscht. Diejenigen, die mit dem Bus fahren wollten, stehen betroppezt an der baustellenbedingt aufgelassenen Haltestelle – und entdecken jetzt erst das kleine Schild. Die Haltestelle wäre wenige Meter weiter vorne gewesen. Selber schuld. Der nächste Bus fährt in frühestens 15 Minuten.

Ein Drama. Am nächsten Tag gibt ein O-Bus-Fahrer Gas, obwohl eine Gruppe nur noch wenige Meter von der Haltestelle entfernt ist und die Menschen winkend zum Bus laufen. Sie wären pünktlich gewesen. Am Abend trifft der Bus dafür nicht ein, was ärgerlich ist, will man zu einer Vorstellung. Vielleicht steckt er im Stau. Es scheinen in dieser Stadt alle mit dem Auto zu fahren. Und es passiert nichts, um das zu verhindern: Der Sommer-Fahrplan wurde ausgedünnt – und das in der Festspielzeit. Will die Stadt nicht, dass die Touristen die Öffis benützen?

Der Lobgesang. Es gibt private Hilfe. Eine Frau hält ihr kleines Auto an. „Wollt’s ihr in die Stadt?“, fragt sie. „Ihr seid’s so schön angezogen. Ich nehm euch mit.“ Das ist die Rettung. Gesagt, getan. Sie fährt vor dem Festspielhaus vor, zwischen all den riesigen Karossen. „Ich wünsch’ euch einen schönen Abend“, sagt sie. Den hatten wir, dank ihr.

Oh O-Bus

Katharina Salzer

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