Endstation Odysseum

Endstation Odysseum
Nichts als Hindernisse: Wenn eine Reise zur Irrfahrt wird.
Katharina Salzer

Katharina Salzer

Aioli statt Aiolos. Dass Odysseus Schwierigkeiten hatte, im Mittelmeer mit seinem Schiff nach Hause zu kommen, verwundert nicht mehr, wenn man selbst versucht, segelnd ans Ziel zu gelangen. Zu wenig Wind, zu viel Wind, viel zu viel Wind. Und immer aus der falschen Richtung. Aiolos, der Herrscher über die Winde, ist nur selten hilfsbereit. Statt Marseille ist also Barcelona angesagt. Das ist nicht der schlechteste Ort, um zu stranden: Aioli statt Aiolos. Doch der Flug geht von Marseille. Also rein in den Bummelzug und eine Zwischenstation in Portbou, ein Örtchen an der Grenze zu Frankreich. Einst war es wichtig, weil hier alle Züge stehen blieben. Eine neue Strecke machte den riesigen Bahnhof unbedeutend (Bild). So unbedeutend, dass keine Busse mehr weggehen. Was blöd ist, wenn die französische Regionalbahn nicht fährt, weil gestreikt wird.

Umleitung. Also zurück – in eine spanische Stadt, von der aus ein schneller spanischer Zug nach Frankreich geht. Wäre gar nicht so schwierig, wenn die Bankomatkasse in Portbou funktionieren würde. „No“, sagt der Mann am Schalter und deutet auf das Gerät. Endstation in Portbou? Nein, nicht aufgeben. Also im Sprint zum Bankomat. Ein Mitreisender läuft. Die Zeit wird knapp (die Zahlung muss innerhalb weniger Minuten abgewickelt werden) und die Plätze im schnellen Zug auch. Der Sprint war schnell genug. Ab nach Figures. Man muss es durchqueren, will man zum anderen Bahnhof. Eine kleine Stadt kann ganz schön groß sein. Taxi Fehlanzeige, Bus in einer Stunde. Alle sind gut zu Fuß. Der Zug bringt uns nach Montpellier, um von dort ans Meer zu reisen: La Grande Motte ist das Ziel. Die Straßenbahnen zum Bus sind umgeleitet. Kein Wunder: Sie haben als Endstation: Odysseum.

Fortsetzung folgt.

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