Sag mir deinen Namen und ich sag dir, wem du gehörst
Frage. „Jo, wem g´hest ta du?“ Für jene, die jetzt stirnrunzelnd dasitzen, weil sie des Mundartlesens nicht mächtig sind – übersetzt heißt das so viel wie: „Wem gehörst du denn?“ Zu hören bekommt der gemeine Burgenländer diese Frage eher in jüngeren Jahren. Wobei jung in Relation zur erwarteten Antwort zu sehen ist – Sohn beziehungsweise Tochter ist mensch ja immer. Denn der Fragende will mit diesem Ausdruck ja nichts anderes wissen, als wer denn nun die Eltern sind. Oder die Großeltern, das hängt dann meist vom Alter des Gegenübers ab.
Aller. Jetzt könnte man sich ja angesichts der Frage zum Beispiel darüber echauffieren, wie denn jemand auf die Idee komme, man selbst gehöre jemand anders. Das sei hiermit auch gleich allen Männern gesagt, die in gar zu besitzergreifender Form von ihrer Liebsten sprechen – für Frauen gilt das übrigens auch. Wer dieses (der oder die) „Meinige“ mag und vielleicht auch ein wenig romantisch findet, möge dies gerne tun und weiter so praktizieren. Ihrem Kolumnisten treibt es hingegen die (Fremd-)Schamesröte ins Gesicht, hatte er doch noch in keiner Beziehung das Gefühl, seine Angebetete zu „besitzen“.
Fragen. Aber zurück zur eingangs gestellten Frage, oder besser, zur Antwort. Die ist im Burgenland gar nicht so einfach, dominieren in manchen Gegenden doch noch immer die sogenannten Hausnamen. Also Bezeichnungen für Menschen wie die Sechsschneider Resl´, der Aund´reschuster Sepp, die Mizzi-Tant´ oder der Franz Aungl. Kennt man nun seinen Hausnamen nicht, kann es schon sein, dass der oder die andere mit der Antwort gar nicht zufrieden ist. So wie Ihr Kolumnist mit der Fragestellung.
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