Fein, Feiner, Bildeiner
Lasst. Es mag mit dem Alter Ihres Kolumnisten zu tun haben oder mit dessen Lebenserfahrung: Mega-Festivals wie das Nova Rock in Nickelsdorf, das Frequency in St. Pölten oder auch das heftig als Superspreader-Event kritisierte „Austria goes Zrce“ gehen mir an meinem persönlichen Festivalkalender so vorbei wie ich früher auf ebendiesen an den blauen Dixie-Klos.
Es. Und dann das. Flattert doch plötzlich die Ankündigung zu einem Festival in mein eMail-Postfach, das keines sein will und auch so heißt: „pin ka“ nämlich, so wie der Fluss also, nur mit Leerzeichen (siehe unten). Jetzt muss vor allem der Leser aus dem Norden wissen, dass sich im Festivalort Bildein, dem Dorf ohne Grenzen im Bezirk Güssing an der Grenze zu Ungarn, normalerweise nicht einmal Fuchs und Hase gute Nacht sagen – weil sie als Wochenpendler in Wien arbeiten.
Krachen. Aber wenn mensch sie einmal findet, die Bildeiner Ureinwohner, dann findet er sie großartig. Vor allem dann, wenn sie zu Zeiten des einzig und wahren Festivals, dem „picture on“ (Achtung, wieder ein Wortwitz, erkennen Sie ihn?), mit einem Doppler auf dem Bankerl vor ihrem Haus sitzen und die in Richtung Bühne wandernden Partylöwen mit dem Lebenselixier dieser anarchistisch-pubertär geprägten Stunden versorgen: mit Wasser natürlich, angereichert mit etwas Rebensaft, am liebsten Uhudler, also Pinkawossa. Und bitte wo gibt es ein Festival, wo dir die Eierspeis am Morgen von der vermutlich knapp 80-jährigen Oma des Veranstalters zubereitet wird? Eben.
Geheimtipp: Wer schon vorher oder danach Lust auf ein lauschiges Event bei guter Musik im idyllischen Südburgenland hat, dem sei der „Buschenfunk“ am Csaterberg empfohlen – das nächste Mal am 7. August.
Kommentare