Trump könnte die US-Wirtschaft protektionistisch schützen. Aber hallo, sind wir dafür nicht die moralisch überlegenen Öko-Helden? In der Theorie schon, doch in der Praxis hängt uns China sogar bei Green Tech ab. Wahnsinn, ein Schwurbler aus der Polit-Dynastie der Kennedys wird Gesundheitsminister in den USA? Schauen wir doch lieber auch darauf, wie sich „Amerikanisierung“ ins heimische Gesundheits- und Bildungssystem schleicht: Trotz allerhöchster Steuerbelastung flüchten immer mehr vor den unbefriedigenden Zuständen in Schulen und Gesundheitssystem in teure private Einrichtungen. Das ist übrigens ein Mitgrund für die Wahlerfolge der Kickl-FPÖ in Österreich. Die (noch) arbeitende Mittelschicht fühlt sich offenbar als Melkkuh der Nation, die jede Menge Unsinnigkeiten mitfinanzieren muss: von überbordender Verwaltung über missglückte Integration bis hin zu Sozialmissbrauch. Der brandaktuelle Beamtenlohnabschluss von 3,5 Prozent (nach 9,1 Prozent im Vorjahr!), während nun eigentlich ein Blut-Schweiß-und-Tränen-Budget geschnürt werden müsste, stimmt auch nicht gerade optimistisch, dass man die Tragweite der Krise begriffen hat.
In der heimischen Industrie scheint leider der lange prophezeite Strömungsabriss zu passieren, die Negativmeldungen reißen nicht ab. Wachen die Europäer, speziell die Österreicher, nun auf und bemühen sich wenigstens um Handelsabkommen mit anderen (sogar demokratischen) Teilen der Welt, wenn schon die USA ein schwieriger Partner werden? Eher nein, weil da könnten ja mehr argentinische Steaks auf heimischen Tellern landen.
Vielleicht löst der Problem-Präsident in den USA ja sogar einen „Game changing“-Effekt im Ukraine-Krieg aus, den der Aggressor Putin nützen könnte, um halbwegs gesichtswahrend auszusteigen. Das schreckliche Sterben auf beiden Seiten darf nicht weitergehen. Haben wir einen Plan für die Zeit danach, samt den dann hoffentlich irgendwann endenden Sanktionen, die die Europäer weit mehr beschädigen als die schlaueren Amerikaner? Eher nein.
Zeit für MAGA: Make Austria Great Again! Wie wär’s, die Gartenzwergperspektive aufzugeben und einem anderen Kennedy, nämlich JFK, zu folgen: „Fragt nicht, was euer Land für euch tun kann – fragt, was ihr für euer Land tun könnt!“
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