Telefonat nach "überwältigendem" Wahlsieg: Was Nehammer und Trump besprochen haben
Mit 20. Jänner nächsten Jahres beginnt offiziell Donald Trumps Amtszeit als 47. Präsident der USA. Trump wird eine "America first"-Politik fahren, das hat sich im Wahlkampf schon mehrfach deutlich gezeigt.
Trumps Regierungsteam nimmt mittlerweile Gestalt an. Bei einem Blick auf die Liste der Namen fällt auf: Loyalität zu Trump scheint die Schlüsselqualifikation zu sein - und für einige Posten wohl auch die Fernsehtauglichkeit der Kandidaten.
Wirtschaftlich werden mit Trumps Antritt deutliche Einschnitte im Welthandel befürchtet, ist der 78-Jährige doch großer Anhänger von Importzöllen. Vor allem die deutsche Automobilindustrie erwartet Gegenwind, was in weiterer Folge Österreich als Zulieferland treffen könnte. Und hierzulande läuft der heimische Konjunkturmotor aktuell ohnehin alles andere als rund.
Vor diesem Hintergrund hat Bundeskanzler Karl Nehammer am Montagabend mit dem designierten US-Präsidenten telefoniert.
Energie, Verteidigung, Dialog
Dabei habe Nehammer dem Republikaner erneut zu dessen "überwältigendem" Wahlsieg gratuliert. Wie der Kanzler auf X mitteilte, ging es im Gespräch um Energiesicherheit, die Zusammenarbeit mit den USA im Wirtschafts- und Verteidigungsbereich und Österreichs Rolle als "Ort des internationalen Dialogs".
"Angesichts der globalen Herausforderungen haben wir unser gemeinsames Engagement für die Förderung von Frieden, Wohlstand und Freiheit weltweit bekräftigt", teilte Nehammer mit, der sich auf eine Vertiefung der Beziehungen beider Länder "freue".
Schon am US-Wahltag Anfang November hatte der ÖVP-Chef Trump als einer der ersten heimischen Politiker gratuliert.
Trump wiederum wollte von Nehammer wissen, wie er denn den russischen Präsidenten Wladimir Putin einschätzen würde, berichtet Heute. Zur Erinnerung: Nehammer reiste im April 2022 zu einem Treffen mit dem russischen Präsidenten, kurz nachdem er auch den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskij in Kiew besucht hatte. Die Begegnung fand in Putins Residenz Nowo-Ogarjowo bei Moskau statt.
Das Treffen wurde in der heimischen Innenpolitik stark kritisiert. Dabei habe es sich nicht um einen "Freundschaftsbesuch" gehandelt, verteidigte der Kanzler seine Reise damals. "Es braucht die persönliche Konfrontation." Die Begegnung mit Putin bezeichnete Nehammer damals als "sehr direkt, offen und hart".
.
Kommentare