China braucht Europa - und das ist das Problem

Xi Jinping und Emmanuel Macron schütteln Hände
Hinter der Europareise von Chinas Staatschef steckt Kalkül – Europa als Markt zu erhalten und doch zu schwächen.
Ingrid Steiner-Gashi

Ingrid Steiner-Gashi

Als Chinas Staatschef Xi Jinping vor fünf Jahren in Paris aus dem Flugzeug stieg, war die Welt noch eine andere: Kein Corona, kein russischer Angriff auf die Ukraine, kein neuer Nahost-Krieg. Vor allem aber waren die wirtschaftlichen Kräfte der Europäischen Union und des Reichs der Mitte noch in etwa gleich groß. Wenn Xi Jinping jetzt wieder in Frankreich begrüßt wird, tritt er als machtbewusster Chef eines Wirtschaftskolosses auf, der den Europäern davongezogen ist. Doch all das Kraftgehabe des starken Mannes aus Peking soll nicht täuschen: China braucht Europa – als Absatzmarkt.

Und genau das ist das Problem.

Mit riesigen Subventionen, wie sie in der EU verboten sind, stützt China Wirtschaftszweige wie den grünen Technologiesektor. Das sorgt für eine gigantische Überproduktion, die exportiert werden muss. Am besten ans kaufkräftige Publikum nach Europa, weil vielen chinesischen Sektoren der Weg in die USA wegen deren chinafeindlicher Politik verwehrt ist.

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