Das ist nicht der Weltkriegsbeginn
Die geopolitische Lage ist ohne Zweifel extrem angespannt. Kurz zusammengefasst: Eine Allianz aus Russland, China, Iran und Nordkorea versucht, die geopolitische Vorherrschaft der USA zu brechen, zahlreiche andere Staaten warten auf ihre Chance. Und die Europäische Union ist mit sich selbst beschäftigt. In einer solchen Lage können überhastete Entscheidungen verheerende Effekte auslösen, die im schlimmsten Fall in eine globale Katastrophe münden. Die Entscheidung der USA, der Ukraine die Freigabe des Einsatzes von ATACMS-Raketen mit einer Reichweite von 165 Kilometern zu erteilen, gehört mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit nicht in die Kategorie „überhastet“.
Derzeit deutet alles darauf hin, dass der Einsatz der ATACMS-Raketen nur auf die Region Kursk beschränkt ist, wo sich etwa 50.000 Soldaten aus Russland und Nordkorea anschicken, die ukrainischen Streitkräfte zurückzudrängen. Den militärischen Sinn der Kursk-Operation einmal beiseitegelassen: Etwa 10.000 nordkoreanische Soldaten kämpfen mittlerweile aufseiten Russlands, seit bald einem Jahr lässt der Kreml die Ukraine auch mit nordkoreanischen Raketen bombardieren. Pjöngjang hat Russland mit mehr Artilleriemunition versorgt als die EU die Ukraine. Man stelle sich den Aufschrei in so manchen Lagern vor, wenn 10.000 NATO-Soldaten die Ukraine in ihrem Verteidigungskrieg gegen Russland unterstützten.
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