Putin hat nicht viel zu verlieren

Putin hat nicht viel zu verlieren
Russlands Präsident nutzt Europas Uneinigkeit gnadenlos aus. Dauerhafter Frieden ist mit ihm so nicht machbar.
Evelyn Peternel

Evelyn Peternel

Man könnte meinen, das Einzige, wovor Wladimir Putin derzeit Angst hat, ist das Coronavirus. Wer ihn treffen will, muss 14 Tage in Isolation, mit Staats- und Regierungschefs spricht er selbst nach hochintensivem Testen nur aus einigen Metern Abstand.

Und ja, vor etwas anderem braucht er sich auch nicht zu fürchten. Opposition existiert in Russland praktisch keine, Alexej Nawalny ist weggesperrt, und Medien, die kritisch hinterfragen, werden per Gerichtsbeschluss mundtot gemacht. Und der Westen? Der hat ihm auch nicht viel entgegenzusetzen. Europa ist mit dem 130.000-Mann-Aufmarsch an der Grenze mit der größten kriegerischen Bedrohung seit dem Ende des Kalten Krieges konfrontiert, schafft es aber nicht, mit einer Stimme zu sprechen – und ist sich nicht einmal ansatzweise einig, was eine Antwort wäre.

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