Regulieren hilft nicht
Mietergeschützte wohnen oft spottbillig, während eine neue Wohnung am freien Markt sauteuer ist.
Nach der AK-Wahl ließe sich vielleicht wieder etwas weniger plakativ über das Mietrecht diskutieren. Braucht "leistbares Wohnen" neue Regeln? In einem der am strengsten regulierten Wohnungsmärkte der Welt ist das keine gute Idee. Die Rechtslage wird von Wiener Besonderheiten bestimmt: Drei Viertel der Wiener wohnen im sozialen Wohnbau, die Mietpreise werden künstlich niedrig gehalten. So liegt die künftige Wiener Richtwertmiete unter jener von Kärnten oder der Steiermark!
Die Folge ist eine Zweiklassengesellschaft: Mietergeschützte wohnen oft spottbillig, während eine neue Wohnung am freien Markt sauteuer ist. Steigende Immobilienpreise und geringe Renditeerwartung (besonders bei Häusern mit vielen Altmietern) sind Preistreiber. Das ist aber auch die öffentliche Hand: Die Wiener Gebühren sind stärker gestiegen als der Richtwert. Wer wagt eine Reform ohne Tabus?
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