Zwischen damals und heute: Als Stars noch weiße Socken trugen

Wieder im Bilde: Die Sturmläufe von Andi Ogris (links) werden in Corona-Zeiten im TV aufgewärmt
"Tagebuch" über Zeitlupen-Fußball und Häfenbrüder: Ungewöhnliche Protokolle einer nicht nur sportlichen Zeitreise.
Wolfgang Winheim

Wolfgang Winheim

Re-Start nach dem Motto „Live is Life“ in der Geisterzeit. Erstmals nach 82 Tagen ist mit dem Cupfinale SalzburgLustenau am 29. Mai Fußball zu sehen. Und erstmals nach zwei Jahren wird der ORF fünf Tage später in der Bundesliga im Bilde sein. Und wie Sky Salzburg – Rapid live übertragen. Mitgrund fürs Comeback wird sein, dass ORF 1 sportlos Seher verlor. Und dass manch Fan schon in der Anfangsphase der coronabedingten Pause Entzugserscheinungen bekam. So harrten 20.000 Gebührenzahler vorm Schirm bei einem Sport+-Spiel von St. Johann im Walde aus, obwohl die Konserve aus dem letzten Jahr und von der letzten OÖ-Spielklasse stammte.

Wenn Andi Ogris Gegnern davonrannte oder Thomas Muster gegen Andre Agassi aufschlug, wurden die als Interimslösung gedachten „Schätze aus dem ORF-Archiv“ für Sport+ gar zum kleinen Quotenhit. Die Zeitreise animiert zu unterschiedlichsten Vergleichen:

DAMALS (= 1978) hatten wir Reporter vor Ort das WM-Finale ArgentinienNiederlande als Supermatch empfunden. HEUTE kommt einem der Krimi von Buenos Aires wie Zeitlupe vor. Zumal ORF Sport+ zur Entglorifizierung des 78er-Finales unmittelbar danach die torlose (aber extreme schnelle) EM-Partie PortugalÖsterreich von 2016 zeigte.

DAMALS (= 1985) beim 500. ORF-Sport am Montag (mit Sigi Bergmann) saß Judo-Olympiasieger Peter Seisenbacher mit einer Goldenen als Ehrengast erste Reihe fußfrei. HEUTE sitzt er, im März 60 geworden, als zweifacher Olympiasieger hinter Gittern.

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