Freundschaftsdienste

Wilhelmer schaut fern: Die Mailaffäre um den neuen ORF2-Chefredakteur Matthias Schrom

Mails „unter Freunden“ also. Mit dieser lapidaren Floskel versucht der ORF, die Peinlichkeit zu entschärfen, die ihm der frühere Schriftverkehr des neuen ORF2-Chefredakteurs  beschert hat. Matthias Schrom bat darin im Jahr 2007 einen ÖVP-nahen PR-Mann, für ihn zu intervenieren, doch endlich vom Landesstudio Wien in die „Zeit im Bild“ zu kommen. Drei Jahre später war es endlich so weit. Und heute? Ist Schrom auf kolportierten Wunsch der FPÖ Chefredakteur.

Das vom ORF vorgeschobene Argument der amikalen Nähe zieht insofern nicht, als der PR-Mann – Freund  oder nicht –  seinen Einfluss für Schrom bei dessen Vorgesetzten geltend machte. Darauf als vorgeblich unabhängiger Journalist zu drängen, war unlauter. Wenn Schrom schon für einen Wechsel in die „ZiB“ solche Bettelmails schrieb, was tat er für den viel einflussreicheren Job als Chefredakteur? Und wer darf im ORF von außen eigentlich aller mitreden? Hier herrscht großer Aufklärungsbedarf.

Im ORF macht man jedoch lieber Schrom und dessen Freunden die Mauer.

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