SPÖ droht eine Serie von Niederlagen

Der Hoppauf-Ruf des SPÖ-Chefs fruchtete schon beim Parteitag nicht – Werner Faymann erhielt mit nur 83 % ein historisch schlechtes Ergebnis.
Kanzler Werner Faymann stehen ungemütliche Monate bevor. Die SPÖ muss vor der Nationalratswahl mit Rückschlägen rechnen.
Daniela Kittner

Daniela Kittner

In vier Wochen beginnt nach langer Wahlpause der Wahlreigen 2012/2013. Für die SPÖ und Werner Faymann zeichnen sich eher ungemütliche Zeiten ab.

Am 25. November wählt Graz. Dort liegt die SPÖ mit 19,8 Prozent auf einem historischen Tiefststand, gerade noch 27.975 Stimmen konnten die Sozialdemokraten in Österreichs zweitgrößter Stadt auf sich verbuchen. Dieses Desaster markierte vor fünf Jahren den Anfang vom Ende Alfred Gusenbauers. Auch diesmal zeichnen sich in Graz keine Zugewinne für die SPÖ ab, die besten Umfragen weisen ihr ein leichtes Minus von zwei Prozentpunkten aus. Andere Umfragen sehen sie gar hinter die KPÖ auf den dritten Platz zurückfallen.

Das nächste Zieldatum für die SPÖ ist der 20. Jänner 2013, der Tag der Wehrpflicht-Volksbefragung. Nach aktueller Datenlage könnte nur mehr ein Wunder die Stimmung im Land zugunsten des von der SPÖ präferierten Berufsheeres umdrehen. Auch in den eigenen Reihen glaubt man nicht mehr so recht an einen Sieg.

Eine Niederlage bei der Wehrpflicht-Abstimmung würde sich zwar acht Monate später bei der Nationalratswahl kaum mehr bemerkbar machen – aber sie könnte negative Folgen für die SPÖ bei der Landtagswahl im März in Niederösterreich haben. Denn ein Sieg der Wehrpflicht-Befürworter wird Erwin Pröll, dem Initiator der Volksbefragung am 20. Jänner, Auftrieb geben. "Außerdem könnte das rot-grüne Missmanagement in Wien – vom Parkpickerl bis zur Gebühren­lawine – in den Wiener Speckgürtel ausstrahlen und die SPÖ bei der Niederösterreich-Wahl Stimmen kosten", meint OGM-Chef Wolfgang Bachmayer. Derzeit liegt die SPÖ Niederösterreich im stimmenstärksten Bundesland mit 25,5 Prozent in einem Allzeit-Tief, und bei der kommenden Landtagswahl werden ihr weitere Verluste prophezeit.

Auch in Tirol, wo im Frühjahr gewählt wird, dürfte die SPÖ von ihrem historisch schlechtesten Ergebnis nicht wegkommen.

Kärnten

SPÖ droht eine Serie von Niederlagen

Alle Hoffnungen der SPÖ ruhen derzeit auf Kärnten. Doch auch dort ist es keinesfalls sicher, ob die SPÖ das Land von Blau auf Rot umfärben kann – trotz der beispiellosen Skandalserie der regierenden FPK. Der Abstand zwischen Blau und Rot ist mit 46 zu 29 Prozent einfach riesig, und um enttäuschte FPK-Anhänger rittern außer der SPÖ auch noch BZÖ-Chef Josef Bucher und der Ex-Rote Gerhard Köfer für das Team Stronach. Selbst SPÖ-Chef Peter Kaiser ist nicht überzeugt von einem Wahlsieg, denn er sagte unlängst im KURIER, er wolle auch als Zweitstärkster Landeshauptmann werden.

Sollten die Sozialdemokraten auch in Kärnten ihr Wahlziel verfehlen, müsste die SPÖ aus einer Niederlagen-Serie heraus in den Intensivwahlkampf für die Nationalratswahl im September starten ...

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