Teilzeit-Landeschef in Kärnten? Schwarz-Blau in Salzburg?

Die ÖVP hofft bei den vorzeitigen Neuwahlen auf zwei Landeshauptmannposten.
Daniela Kittner

Daniela Kittner

über die Wahlen in Kärnten und Salzburg

von Dr. Daniela Kittner

Kommt es zum Machtwechsel?

In Kärnten und Salzburg finden aufgrund von Skandalen vorgezogene Landtagswahlen statt. Kommt es zum Machtwechsel?

Kärnten: Landeshauptmann Gerhard Dörfler ist das einzige Zugpferd, das die blaue FPK noch hat. Dörfler hat allerdings die Gebrüder Scheuch am Hals, deren Image desaströs ist. Außerdem schleppt Dörfler die nach dem Tod Jörg Haiders aufgeflogenen Skandale mit in den Wahlkampf. Sein Plus: Bei der Wahl 2009 errang er einen Vorsprung von 16 Prozent auf die zweitstärkste Partei, die SPÖ. Er hat einen dicken Polster. Doch selbst wenn er den ersten Platz verteidigen kann, stellt sich die Frage: Findet Dörfler Partner, die ihn im Landtag erneut zum Landeshauptmann küren und mit der Skandalpartei FPK eine Koalition eingehen?

SPÖ und Grüne scheiden von Vornherein aus, die ÖVP offenbar auch. Die ÖVP wird mit Wolfgang Waldner, dem Ex-Staatssekretär im Außenamt, als Spitzenkandidat antreten. Das steht intern fest. Der kunstsinnige, weltoffene Waldner will dem Vernehmen bei der FPK nicht anstreifen. Auch hat die Landes-ÖVP nach der Birnbacher-Affäre einen Schlussstrich gezogen und alle Funktionäre, die mit der FPK packelten, hinausgeworfen.

Wie aus Kärnten zu hören ist, könnte es zu einer rot-schwarz-grünen Koalition kommen mit einer Teilzeit-Lösung für den Landeshauptmann: die ersten beiden Jahre Waldner, die restlichen drei Jahre SPÖ-Chef Peter Kaiser.

Diese Rechnung geht dann nicht auf, wenn FPK, Liste Stronach (sie liegt bei rund 15 %) und BZÖ-Chef Josef Bucher gemeinsam mehr als die Hälfte der Mandate bekommen. Für den Landeshauptmannposten wird also entscheidend sein, ob Rot-Schwarz-Grün oder das rechte Lager am Ende des Tages die Mehrheit hat.

Die Kärnten-Umfragen sind derzeit wegen 45 % Antwortverweigerern zu vergessen.

Salzburg: Meinungsforscher schließen nicht aus, dass Landeshauptfrau Gabi Burgstaller ( SPÖ) den ersten Platz verteidigen kann. Aber auch in Salzburg stellt sich die Frage, ob sie nach dem Spekulations-Skandal einen Koalitionspartner findet, der sie im Landtag wiederwählt. Ihr derzeitiger Koalitionspartner, die ÖVP, hat ihr das Vertrauen entzogen und stellt einen Neuwahlantrag.

Die ÖVP hat den Verlust des Landeshauptmannes immer noch nicht verschmerzt und will ihn zurückholen. ÖVP-Chef Wilfried Haslauer könnte mithilfe der FPÖ und gegebenenfalls dem Team Stronach Landeshauptmann werden.

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