Großes Sesselrücken im ÖGB

Rochaden und neue Abgeordnete: Tumpel geht im März, Kaske kommt.
Daniela Kittner

Daniela Kittner

Tumpel geht im März, Kaske kommt.

von Dr. Daniela Kittner

über Rochaden und neue Abgeordnete beim ÖGB

Offiziell ist es noch nicht, doch gewerkschaftsintern gilt es als fix: Im März 2013 wird Herbert Tumpel als Präsident der Arbeiterkammer ausscheiden und seinem designierten Nachfolger Rudolf Kaske Platz machen. Tumpel ist seit fünfzehn Jahren an der AK-Spitze und wird am 9. März 2013 seinen 65. Geburtstag feiern.

Noch in dieser Woche entscheidet der Vorstand der Dienstleistungsgewerkschaft Vida, wer Kaske nachfolgt. Es gilt als ausgemacht, dass der Eisenbahner-Gewerkschafter Gottfried Winkler zum neuen Vida-Chef bestellt wird. Gewählt wird Winkler am nächsten regulären Gewerkschaftstag.

Im Vorfeld des ÖGB-Kongresses, der im Juni 2013 stattfindet, werden weitere Spitzenpositionen neu besetzt: So wird im April 2013 der ÖGB-Frauenkongress tagen und die Kinderärztin und Nationalratsabgeordnete Sabine Oberhauser zur neuen Frauenchefin küren. Brigitte Ruprecht hatte im Oktober ihren Rückzug von der ÖGB-Frauenspitze angekündigt.

Aus Spargründen reduziert ÖGB-Präsident Erich Foglar die Anzahl seiner Leitenden Sekretäre von drei auf zwei. Monika Kemperle ist ausgeschieden. Bernhard Achitz bleibt verantwortlich für Inhaltliches und Organisation. Der zweite Leitungsposten, der des Finanzchefs, ist seit Oktober neu besetzt: Martina Gerharter wurde zur Nachfolgerin von Clemens Schneider gekürt. Die 52-Jährige ist die Tochter des früheren Konsum-Chefs Hermann Gerharter und arbeitete zuvor in der Nationalbank, wo sie auch Zentralbe-triebsratsvorsitzende war.

Dem Nationalrat sagen drei langjährige Gewerkschafter adieu, sie werden bei der Wahl 2013 nicht mehr kandidieren: der Eisenbahner Wilhelm Haberzettl, der Metaller Franz Riepl und Renate Csörgits aus der Privatangestellten-Gewerkschaft GPA. Riepl sitzt nicht auf einem Gewerkschafts-, sondern auf einem Wiener SPÖ-Ticket im Parlament. Für die beiden Gewerkschaftstickets kursieren zwei interessante Nachfolge-Kandidaten: Eine davon ist die 35-jährige Barbara Teiber, die erfrischend-moderne Landesgeschäftsführerin der Wiener GPA.

Als weiterer Parlaments-Anwärter wird Willi Mernyi gehandelt. Er ist ORF-Publikumsrat, Bundessekretär der SPÖ-Gewerkschafter mit Spezialgebiet Aktionismus und Vorsitzender des Mauthausen-Komitees. Teiber und Mernyi gelten als Vertraute von FSG- und GPA-Chef Wolfgang Katzian.

Dem Chef der Produktionsgewerkschaft Pro-Ge, Rainer Wimmer, wird ebenfalls Interesse an einem Mandat nachgesagt.

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