Zukunftshoffnungen
Zwei Rücktritte in zwei Tagen. Ohne Skandal, Datenleck, oder anderes Versagen. Einfach so.
Das Phänomen "Rücktritt" kennt man in Österreich eher vom Fahrrad als aus der Politik. Und jetzt das. Zwei Rücktritte in zwei Tagen. Ohne Skandal, Datenleck, Bankendesaster oder anderes Versagen im eigenen Bereich. Einfach so. Unter höflicher Angabe persönlicher Gründe. Erst Laura Rudas, SPÖ. Dann Kristina Edlinger-Ploder, steirische Gesundheitslandesrätin, ÖVP.
Zwei Anzeichen dafür, dass das Etikett " Zukunftshoffnung" nicht mehr reicht, um Menschen festzunageln. Dass eine aufrechte Frau wie Edlinger-Ploder nicht bereit ist, gegen ihre Überzeugung Maßnahmen zu vertreten. Egal, welches Amt man ihr verspricht.
Dass eine selbstbewusste Frau wie Rudas nicht bereit ist, sich jahrelanger Häme auszusetzen. Egal, welch glänzende Parteizukunft man ihr ausmalt. Die beiden Frauen sind nicht vergleichbar. Aber eines haben sie gemeinsam: Ihr Rücktritt erfolgt ohne Tritte und wehleidige Abrechnung. Und erscheint angesichts der Lage von SPÖ und ÖVP grundvernünftig. Echte Zukunftshoffnungen haben eine Zukunft – auch ohne Partei.
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