Kein Grund zur Aufregung
Aber der Regierungschef der Ukraine nannte den Kurzschluss einen "Unfall".
Nur ein Kurzschluss. Mehr soll es nicht gewesen sein, das vergangenen Freitag im dritten Reaktorblock des ukrainischen Super-Atomkraftwerks Saporoschje unplanmäßig verlaufen war. Aber der Regierungschef der Ukraine nannte den Kurzschluss einen "Unfall". Und das nachrichtentechnische Aufeinandertreffen der Begriffe "Ukraine" und "Atomunfall" führt in Teilen Europas zu Panik-Kurzschlüssen, egal, wie harmlos der technische Kurzschluss gewesen sein mag. Die 28 Jahre zwischen heute und Tschernobyl, samt der damals so quälenden Ungewissheit, schmelzen binnen Sekunden zu nichts. Die meistgestellte Frage heißt plötzlich nicht mehr: "Geht sich das vor Weihnachten noch aus?" Sondern: "Jodtabletten – ja oder nein?"
Nur so viel: Jodtabletten – nein, sicher nicht. Keine erhöhte Radioaktivität gemessen. Kein Grund zur Aufregung. Aber ein Grund, innezuhalten, nachzudenken, ehrlich zu sein: Was wäre gewesen, wenn? Was wäre ab dem Zeitpunkt wirklich wichtig gewesen? Ob sich das und jenes vor Weihnachten ausgeht? Oder ganz andere Dinge?

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