Entschuldigen Sie die Verspätung, aber meine Minute hat heute wieder so viele Sekunden...

von Guido Tartarotti

über eine ganz neue Ausrede fürs Zuspätkommen.

Warum kommen Menschen zu spät? Die einen werden das nie verstehen, weil sie nie zu spät kommen, sie sind immer 20 Minuten zu früh da und warten.

(Der Autor dieser Zeilen wurde einmal von einem Stararchitekten, berüchtigter Morgenmensch und Pünktlichkeitsfanatiker, zu einer Interview-Audienz um 7.00 Uhr früh geladen. Der KURIER-Reporter wartete ab 6.55 vor dem Haus, den Finger auf der Türklingel. Genau eine Sekunde vor sieben läutete er, genau eine Sekunde nach sieben klang es aus der Gegensprechanlage: „Sie sind pünktlich, das ist gut.“)

Die anderen kennen 1000 Gründe, warum man zu spät kommt: Der Bus, das Auto, der Hund hat die Uhr gefressen ...

Jetzt haben Wissenschaftler der Universität San Diego herausgefunden, dass pünktliche Menschen eine Minute als 58 Sekunden dauernd empfinden (die werden von Beruf Abfahrts-Olympiasieger), Zuspätkommer dagegen als 77 Sekunden. Da bietet sich eine wunderschöne neue Ausrede an: Entschuldigen Sie die Verspätung, aber meine Minute hat heute wieder so viele Sekunden...

Guido Tartarottis Kabarettprogramm "Selbstbetrug für Fortgeschrittene" ist am 19. Februar in der Kulturwerkstatt Kottingbrunn, am 21. Februar und am 3. Mai im Kabarett Niedermair, am 2. März im Theater am Alsergrund, am 17. März in der Tischlerei Melk und am 20. März im CasaNova Wien zu sehen.

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