Peter Kraus, wiederentdeckt

Andreas Gabalier ist am Samstagabend auf den Berg gestiegen. Der hieß nicht Olymp, sondern Grazer Schloßberg, wo er auf „seine Stadt“ runterschaute. Damit wäre der Horizont des 29-Jährigen weitestgehend abgesteckt. Seine „Volks-Rock’n’Roll-Show“ entpuppte sich als Musikantenstadl der Generation Gabalier, etwas befremdlich in Heldenoptik in Szene gesetzt, dann aber eine freundliche Revue für Stars, die künstlerisch kein Wässerchen trüben können.

Was Gabalier am Samstagabend gelang: Die Wiederentdeckung des Peter Kraus. Der 75-Jährige zeigte, dass a) sein Hüftschwung immer noch eleganter ist als zeitgenössisches Popschwackeln und b) er mit zeitgemäßen Songs eine Lücke füllen könnte, die derzeit Gabalier mit seiner Zuckerpuppen-Armee besetzt hält. Wer Peter Kraus die Sportfreunde Stiller intonieren hörte, spürte: Da ist ein Star wiedergeboren, der auf einen gewitzten Produzenten wartet. Bleibt noch zu klären, womit Gabalier Ausgabe zwei stopft. Noch mehr Gabalier?