Ein Haus wäre da. Ein Platz für Fremde: Auf keinen Fall.

von Philipp Wilhelmer

Was wir vom "Schauplatz" diese Woche lernten.

Die massiven Flüchtlingsbewegungen nach Europa werfen die Frage auf, wo Menschenwürde anfängt und wo sie endet. Etwa: Ist es vertretbar, kein Dach über dem Kopf zu haben, obwohl Platz da wäre? In Liesing ist diese Frage schnell beantwortet: Ein Haus wäre da. Ein Platz für Fremde: Auf keinen Fall. Die Reportagereihe „Am Schauplatz“ hat sich dazu in Bürgerversammlungen umgesehen und mit „Betroffenen“ geredet.

Die Conclusio der bedrückenden Sendung: Die Menschenwürde endet dort, wo der Nachbar ein Asylant sein soll. Weil der eine „Hormonbombe“ sei und man angeblich nicht mehr mit seinem Hund äußerln gehen kann, ohne sich bis auf die Zähne zu bewaffnen. Und weil Menschen mit zu viel Tagesfreizeit und massiven Vorurteilen liebend gerne dazu beitragen, anderen das Leben zu vergällen.

„Haben Sie schon einmal mit einem Flüchtling Kontakt gehabt?“, fragt die Reporterin eine Frau, die besonders gut Bescheid zu wissen glaubt, wie gefährlich ihr Viertel wird. „Nein.“ Keine weiteren Fragen.

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