Danke, seichtes Fernsehen!

Philipp Wilhelmer

Philipp Wilhelmer

Soll noch einer behaupten, seichte Unterhaltung könnte nicht die Welt retten.

von Philipp Wilhelmer

Über die Entzauberung Trumps

Soll noch einer behaupten, seichte Unterhaltung könnte nicht die Welt retten. Diesmal dürfen wir der amerikanischen „Lindenstraße“ danken, die uns wohl einen US-Präsidenten Donald Trump erspart hat. Die NBC-Serie „Days of Our Lives“ hatte nämlich im Jahr 2005 einen besonderen Gaststar: Trump. Der spielte sich in einer Folge im wesentlichen selbst – und Backstage die Rolle seines wahren Lebens, wie sich nun herausstellte. Bereits voll verkabelt ließ Trump damals jene Sätze vom Stapel, die ihn nun die Kandidatur kosten könnten.

Wieso muss der Mann mit der seltsamen Frisur seine kurzen Finger erst bedrohlich nahe an den roten Knopf bekommen, bevor solche widerwärtigen Aussagen Thema werden? Das US-Fernsehen sollte besser in sich gehen, ob nicht noch mehr grapschende Männer geduldet werden, die sich wegen ihrer Berühmtheit straflos jungen Frauen aufdrängen dürfen. Trump im Übrigen hat keine Selbstgespräche geführt, sondern mit einem bekannten Moderator „gescherzt“.

Trotzdem: Danke, seichtes Fernsehen!

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