Zukunft der Verbrenner? Keine falsche Hoffnung!

Verbrenner
Verbrennerautos werden die Ausnahme sein. Darin ändert auch der am Samstag bekannt gewordene Kompromiss zwischen Berlin und Brüssel nichts.
Bernhard Gaul

Bernhard Gaul

Die EU-Kommission habe „eingelenkt“, findet Bundeskanzler Nehammer, „das ist es, was wir wollten und wofür wir uns eingesetzt haben.“ Und: „Der grüne Verbrennungsmotor hat Zukunft.“

In Wahrheit hat sich die EU-Kommission durchgesetzt. Das Aus für Neuzulassungen für fossile Verbrenner ab 2035 ist eine der zentralen Maßnahmen des European Green Deal am Weg zur Klimaneutralität. Der am Samstag bekannt gewordene Kompromiss mit einer neu zu entwickelnden Pkw-Klasse, die nur mit E-Fuels betrieben wird, ist nämlich trügerisch. Erstens ist völlig offen, ob Autofirmen abseits von Porsche und Ferrari solche Autos überhaupt herstellen werden. Zweitens wird die E-Fuel-Produktion zwar in den kommenden Jahren massiv nach oben gefahren, doch diese wird die Schifffahrtsindustrie, die Airlines und die chemische Industrie benötigen. Und drittens steht in den Sternen, was diese E-Fuels kosten werden.

Die Gefahr ist Sand in den Augen, dass dieser Kompromiss den Bürgern glauben macht, dass Verbrenner, ein fast 140 Jahre alte Technologie, eine Zukunft haben. Allein schon durch die CO2-Steuer wird fossiler Sprit 2035 sehr teuer sein, E-Fuels werden spärlich und wohl noch teurer sein. Aber bis dahin wird ohnehin das E-Auto dominieren. In China, in den USA - und sicher auch in Europa.

Zukunft der Verbrenner? Keine falsche Hoffnung!

Kommentare