Regelung des Karfreitags: Lieber klar, als "hatschert"

Der Karfreitag wird jetzt doch kein halber Feiertag. Evangelische haben nur noch das Anrecht auf einen Urlaubstag.
Martina Salomon

Martina Salomon

Gut, dass die absurde Lösung - der Karfreitag als halber Feiertag - wieder vom Tisch ist. Nicht nur, weil er für viele Unternehmen eine zusätzliche Belastung dargestellt hätte. Es wäre einfach eine „hatscherte“ Lösung gewesen.

Der jetzige Kompromiss wird den Evangelischen nicht gefallen, ist aber deutlich vernünftiger: Alle haben dieselben christlichen Feiertage. Wer an diesem Tag frei haben will, hat das Recht auf einen Urlaubstag. Die FPÖ wollte offenbar einen fixen Religionstag verankern. Den gibt's jetzt aber nicht zusätzlich, sondern (wahrscheinlich auf Druck der Wirtschaft) innerhalb des bestehenden Urlaubsanspruchs.

Hand aufs Herz: Sonderregelungen für Evangelische (die zahlenmäßig in Österreich bereits hinter die Muslime gefallen sind), für andere Religionsgemeinschaften aber nicht, sind nicht mehr zu rechtfertigen. Wobei: Historisch sind wir zwar ein christlich geprägtes Land, mittlerweile aber ziemlich multikulturell. Warum also das Vorrecht der Christen auf "ihre" Feiertage für alle? Möglicherweise werden wir eines Tages alle unseren gesetzlichen Urlaub plus zehn Feiertage haben, die jeder nach seiner jeweiligen Religion konsumieren kann. Dann wären aber auch die Tage vorbei, wo quasi fast das ganze Land still steht. Was natürlich schade wäre in diesen daueraufgeregten Zeiten.

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