Gefangen in der Nahost-Gewaltspirale

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Nach der Eskalation in Jerusalem ist vor allem auch US-Präsident Joe Biden gefordert, die Scherben aufzusammeln, die Donald Trump in der Region hinterlassen hat.
Walter Friedl

Walter Friedl

Er gilt als „Mutter aller Konflikte“ – der scheinbar ewige Streit zwischen Palästinensern und Israelis um ein mögliches Zusammenleben auf einem Flecken Erde, der religiös höchst aufgeladen ist.  Lange Zeit köchelte der Konflikt zuletzt eher auf Sparflamme – um nun mit aller Wucht neu zu eskalieren.  Warum gerade  jetzt? Weil es aktuell eine fatale Gemengelage in der Region gab und gibt. Aber es geht auch um mehr.

Auslöser der Unruhen waren geplante Zwangsräumungen von rund einem Dutzend palästinensischer Familien in Ostjerusalem. Zugleich beging Israel am Montag den Jerusalem-Tag, an dem alljährlich der Rückeroberung des Ostteils der Stadt 1967 gedacht wird. Die folgenden Proteste der Palästinenser ließ Israels Premier Benjamin Netanjahu brutal niederschlagen, es gibt Videos, die Uniformierte in der Al-Aksa-Moschee zeigen, dem drittgrößten Heiligtum der Muslime – gerade zum Ende des Ramadan ein nicht akzeptabler Affront.

Es kam, wie es kommen musste: Die Hardliner auf beiden Seiten konnten sich positionieren.

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