Anna Netrebko: Anspruchslose Salzburger Festspiele und ORF

Anna Netrebko: Anspruchslose Salzburger Festspiele und ORF
Der ehemalige Staatsoperndirektor Ioan Holender über das Netrebko-bedingte Durcheinander bei den Salzburger Festspielen.

In der Zeit, als Gérard Mortier die Salzburger Festspiele leitete, wurde das Programm dramaturgisch durch ein Motto zusammengestellt. Würde man derzeit diesem Gedanken folgen, wäre das bestimmende Motto "Netrebko". Gleichgültig, was sie singt, mit wem sie singt, wer dirigiert und wer inszeniert, Hauptsache und alles entscheidend ist, dass sie singt. Wenn "die Netrebko" sich wie 2019 ein Randwerk wie Cileas "Adriana Lecouvreur" wünscht, dann kommt sogar dieses zu den Festspielen.

Und wenn die Verursacherin der Stückwahl einmal absagt – wie geschehen – wird das mindere Werk Netrebko-los gezwungenermaßen konsumiert. Heuer "toscat es" unübersichtlich und gleich zweimal. Einmal konzertant (!?) mit IHR mit dem derzeit wohl besten Tenor-Partner  Kaufmann, und jetzt zum Festspielende noch viermal in einer bereits vor drei Jahren bei den Osterfestspielen gezeigten und zu Recht durchgefallenen Inszenierung mit ihrem Gatten Yusif Eyvazov als ihrem Tenorpartner.

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