Während vor der WM die mediale Berichterstattung noch überschaubar war und sich vor Ort kein Sender fand, der alle Spiele der WM übertragen wollte, überschlugen sich die australischen Medien in der K.-o.-Phase mit Titelseiten und Schlagzeilen zu den Fußballerinnen Australiens. „Ich habe meine Taylor-Swift-Tickets hergegeben, um bei den Matildas zu sein“, hatte ein Mädchen auf seinem Banner stehen, das es für den Stadionbesuch gebastelt hatte. Wer den Hype um die Pop-Ikone kennt, weiß, welches Gewicht diese Aussage hat. Ein ganzes Land wurde mit der Euphorie der Fußball-WM überschwemmt.
Gekommen, um zu bleiben
Frauensport – und Frauenfußball im Besonderen – ist auf der Weltbühne angekommen. Gekommen, um zu bleiben. Nur wollten es viele nicht gleich wahrhaben. Doch am Ende kann man sich dem Phänomen kaum verschließen. Die Zeiten der herabwürdigen Kommentare über Fußballerinnen sind längst passé. Dennoch gibt es in vielen Ländern immer noch etliche Hürden, die Mädchen und Frauen auf dem Weg zum (Spitzen-)Fußball überwinden müssen.
Die Hürden finden sich noch immer in Strukturen, aber auch in vielen Köpfen. Immer noch braucht man als Fußballerin eine dicke Haut, ein unterstützendes Umfeld und den Willen, schon in jungen Jahren viele Kilometer von daheim entfernt eine der wenigen Akademien zu besuchen, wenn man an die Spitze gelangen will.
Tun wir uns und unserem Fußball-Nachwuchs einen Gefallen und schenken wir Mädchen dieselben Möglichkeiten wie Buben, wenn sie auf einen Ball treten wollen. Schenken wir ihnen Bälle, stellen wir ihnen Tore auf – und keine Hürden mehr in den Weg.
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