Die EZB schadet den Sparern, der Wirtschaft und der EU
Wolfgang Unterhuber
03.02.22, 15:37In einer Krise zeigt sich, ob Politiker und Manager etwas taugen oder nicht. Die Präsidentin der Europäischen Zentralbank, Christine Lagarde, und ihre Anhänger im EZB-Rat sind jedenfalls nicht krisentauglich.
5,1 Prozent beträgt die Inflation im Euroraum mittlerweile. So schreitet die Enteignung der Sparer voran.
Und die EZB hält an ihrer Nullzinspolitik fest. Wegen der südeuropäischen Schuldenexplosionsländer, für die eine Zinserhöhung Gift wäre.
In Deutschland fordert die Wirtschaft die EZB auf, die expansive Geldpolitik endlich zu beenden, auch wenn dies zu höheren Zinsen für die Staatshaushalte führt. Es sei schließlich nicht Aufgabe der EZB, marode Staatshaushalte zu sanieren. Wie wahr.
Aber die EZB tut nach wie vor so, als wäre gerade Lehman gekracht. Geldschwemme und niedrige Zinsen sollen den Staaten und den Unternehmen helfen, günstig an Kapital zu kommen, um so die Wirtschaft zu beleben. Doch die europäischen Unternehmen brauchen das längst nicht mehr. Sie haben genug Geld zum Investieren.
Was sie brauchen, ist ein deutlicher Rückgang der Materialkosten, die Verhinderung einer Lohn-Preis-Spirale und einen Euro-Kurs, der nicht zu stark absackt.
Zwar verbilligt ein schwächerer Euro Exportgüter, er verteuert aber wichtige Importe wie etwa Öl, Gas, Kunststoffe und Metalle. Die werden in US-Dollar abgerechnet. Und die USA vollziehen gerade die Zinswende. Das macht den Dollar wieder lukrativ.
All das scheinen Lagarde und ihre Unterstützer im EZB-Rat zu ignorieren. Sie schaden damit den Sparern, der Wirtschaft, dem Ansehen der EZB und der Europäischen Union.
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