Leider hat England nicht aus der Vergangenheit gelernt

Der letzte Eindruck bleibt. Und der wirft leider kein gutes Bild auf das Mutterland des Fußballs, das sich in den Wochen zuvor so emotional, so begeisternd, so farbenfroh präsentiert hatte, dass irgendwie jeder den Engländern diesen so lange ersehnten Titel vergönnt hätte.
Englische Rowdies, die Menschen brutal zusammentreten, nur weil sie ein italienisches Trikot anhaben. Unverbesserliche Idioten, die im Netz grobe rassistische Fouls gegen farbige Spieler der englischen Nationalmannschaft begehen, bloß weil die im entscheidenden Elfmeterschießen den Ball nicht im Tor untergebracht hatten – wie übrigens viele andere englische Fußballer bereits vor ihnen.

Christoph Geiler
Das hat sich diese englische Nationalmannschaft, die bei diesem Turnier so begeistert hat, nicht verdient".
Leider werden auch diese Bilder in Erinnerung bleiben von dieser EM. Und leider hat England offenbar nicht aus der Vergangenheit gelernt. Wenn englische Fans normalerweise zu Fußballspielen ins Ausland reisen, dann werden sie strikten Kontrollen unterzogen. Im eigenen Land nimmt man’s nicht so genau, wie die Szenen am Sonntag gezeigt haben.
Als Stunden vor dem Spiel sich Anhänger gewaltsam Zutritt zum Wembley-Stadion verschafft hatten, war schon zu befürchten, dass die Lage bei einer Finalniederlage eskalieren könnte. Die Befürchtungen sollten sich – wieder einmal - bewahrheiten.
Nicht zum ersten Mal erweisen sich englische Fans als schlechte Verlierer. Das hat sich diese englische Nationalmannschaft, die bei diesem Turnier so begeistert hat, nicht verdient, dass nach dem Finale mehr über die Rowdies gesprochen wird, als über das Team, das erstmals seit einem halben Jahrhundert wieder in einem Finale stand.
Kommentare