Die Rückkehr des Denunziantentums

Die Rückkehr des Denunziantentums
Im Internet wird mit Corona-Sündern kurzer Prozess gemacht. Ob die Vorwürfe stimmen, ist egal. Die 1930er lassen grüßen.
Gert Korentschnig

Gert Korentschnig

Von all den Kollateralschäden, die das Virus und dessen Bewältigungsversuche anrichten, ist einer besonders schlimm: die Rückkehr zum Denunziantentum. Aktuell auf der Anklagebank: ein Winzer, ein Hotelier und einige andere, denen vorgeworfen wird, eine neue Corona-Variante leichtsinnig nach Österreich eingeschleppt zu haben, weil sie einige Wochen in Südafrika verbrachten.

Ob das stimmt, ist nebensächlich. Und auch die Frage, ob zum Zeitpunkt der Reise von diesem Virus überhaupt schon die Rede war, interessiert die selbst ernannten Staatsanwälte nicht. Es braucht einen Schuldigen, damit man für ein paar Stunden die Sau durchs Dorf treiben kann (wobei nicht immer klar ist, wer wer ist).

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