Der türkische Autokrat Erdoğan versteht nur eine Sprache: Härte

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Der Präsident zündelt in vielen Regionen - auch innerhalb der EU. Diese muss ihn nun endlich in die Schranken weisen.
Walter Friedl

Walter Friedl

Es ist ein perfides und gefährliches Spiel, das der türkische Präsident Tayyip Erdoğan derzeit spielt: Er setzt seine in Syrien auftrainierten islamistischen Kämpfer überall dort ein, wo er seine Machtebene ausbauen will – in Libyen aufseiten der Regierung in Tripolis (Muslimbruderschaft) und jetzt im Krieg um Berg-Karabach aufseiten Aserbaidschans gegen (das christliche) Armenien. Das ist Zündeln auf höchster Ebene mit Flächenbrandgefahr. Und in den Schläuchen der potenziellen Feuerlöscher ist kein Druck: Die USA – im Corona-Wahlkampf; die UNO – ja die gibt es; die EU – außenpolitisch nach wie vor ein Zwerg.

Aber wenigstens wenn es um die eigenen Belange geht, sollte die Union Erdoğan endlich in die Schranken weisen. Sein Vorgehen im Streit um Gasvorkommen im Mittelmeer mit Griechenland und Zypern ist inakzeptabel. Echte Sanktionen, nicht vage Andeutungen wären das Mittel der Stunde. Denn Dialog ist dem Autokraten fremd, er kennt nur die Sprache der Härte.

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