Der Sieger des Gipfels steht jetzt schon fest

Putin wollte den Westen destabilisieren, wo er nur kann. Sein größter Erfolg sitzt ihm heute gegenüber.
Bernhard Gaul

Bernhard Gaul

Niemand erwartet sich vom heutigen Treffen zwischen dem amerikanischen und dem russischen Präsidenten ein spezielles Ergebnis. Und doch steht der Sieger bereits fest: Wladimir Putin.

Putins Triumph sitzt ihm heute in Helsinki nämlich gegenüber: Donald J. Trump, der 45. Präsident der USA. Nein, Russland hat 2016 nicht die Wahl des US-Präsidenten manipuliert, aber aktiv in den Wahlkampf eingegriffen. „Media warfare“, ungenügend übersetzt als „Medienkrieg“, war dabei das Schlachtfeld, die Soldaten PC-hackende Söldner, die Bomben fake news. Die Söldner hatten den Auftrag, bei US-Wählern Zweifel an der Demokratin Clinton zu säen, damit diese nicht zur Wahl gehen oder gleich Trump wählen.

Heute schaut die westliche Welt seit Monaten fassungslos und verzweifelt zu einem Führer der freien Welt, der ahnungslos wirkt, unberechenbar ist und alle westlichen Allianzen nach der Reihe sprengt.

Putins Erfolg heißt Destabilisierung. In den USA hat das voll eingeschlagen, hier in Europa geht es uns nicht viel besser. So wird dem russischen Geheimdienst samt seiner Hacker-Söldner auch Einfluss beim Brexit-Votum zugerechnet. Und nicht zu vergessen die geheimnisvollen Kooperationsverträge von Putins Partei mit dem Front National in Frankreich, der Lega in Italien aber auch mit der FPÖ. Europa hat offensichtlich in den vergangenen Jahren massiv an Stabilität verloren.

Unheimlich an all dem ist, dass niemand beurteilen kann, wie sich die neue Weltordnung im Katastrophenfall auswirken würde. Selbst Optimisten kriegen bei dem Gedanken Bauchweh. Sicher ist nur, dass Trump diese Realität ignorieren und voll des Lobes über Putin sein wird.

Kommentare