Der Grüne Pass – vorerst kein digitales Wunder

Der Grüne Pass – vorerst kein digitales Wunder
Der Grüne Pass beginnt als ähnlich heiteres Online-Erlebnis, wie seinerzeit das Kaufhaus Österreich.
Michael Hammerl

Michael Hammerl

Heureka, vermeldete zur Wochenmitte das Gesundheitsministerium. Der digitale Grüne Pass – ursprünglich für 4. Juni versprochen – sei endlich da. Sogleich folgte der Dämpfer: vorerst nur für Genesene und Getestete. Die größte Gruppe, die Geimpften, muss sich gedulden. Die Datenbank hinter dieser Gruppe sei die "komplizierteste", sagte Minister Wolfgang Mückstein. Nun kann man natürlich argumentieren, dass einem Geimpften derzeit auch sein gelber Impfpass als "Eintrittskarte" reicht.

Andererseits: Wofür braucht es dann bis 1. Juli überhaupt einen Grünen Pass? Wer getestet ist, bekommt seinen QR-Code nach wie vor via Mail oder SMS. Ob dieser nun "Grünes Zertifikat" oder "Eintrittskarte zum normalen Leben" heißt, dürfte dem Durchschnittsbürger tendenziell egal sein. Die aktuelle Lösung hilft also am ehesten noch digital-affinen Genesenen.

Oder auch nicht: Bis Freitagnachmittag waren über die Website gesundheit.gv.at keine Genesenen-Zertifikate abrufbar. Das galt im Übrigen auch für Testzertifikate. Ja, es kann zwar sein, dass man per Mail oder SMS ein "grünes" Testzertifikat erhält. Allerdings gilt das nicht für alle Testformen und Testzentren. Verstanden?

Der Grüne Pass beginnt als ähnlich heiteres Online-Erlebnis, wie seinerzeit das Kaufhaus Österreich.

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