Das Austria-Problem: Viele Wichtigtuer im Hintergrund

Das Austria-Problem: Viele Wichtigtuer im Hintergrund
Anders als bei manch anderem Verein sind bei den Wienern weniger die Fans das Problem, als die Gremien und der VIP-Klub.
Alexander Strecha

Alexander Strecha

Wer über die Austria berichtet, hat seit zwei Jahrzehnten gut gefüllte Notizbücher. Nicht selten wähnt man sich dabei aber in einer Provinzposse mitten in der Großstadt, vor allem aber grüßt jährlich das Murmeltier. Man dreht sich im Kreis. Anders als bei manch anderem Verein sind bei den Veilchen weniger die Fans das Problem, als vielmehr die Gremien und der VIP-Klub, die mit Verlässlichkeit für eine konstante Unruhe sorgen. Viele Köche verderben den Brei, viele Wichtigtuer und Mitredner blockieren den Fortschritt.

Wenn beispielsweise Präsident Frank Hensel, der vom Fußball so viel Ahnung hat wie 99,9 Prozent der österreichischen Bevölkerung von Atomphysik, im VIP-Klub seit einem Jahr immer wieder Stimmung gegen einen Trainer macht, dann darf sich die Austria nicht wundern, dass zwischenmenschlich Gräben aufgehen. Wenn man Sponsoren vergrault, weil man Mails nicht beantwortet oder nicht zurückruft, dann darf man nicht erstaunt sein, dass einem das Geld zwischen den Fingern zerrinnt.

In Zeiten der prekären finanziellen Lage muss man jeden hofieren, der investieren möchte. Anspruch und Stil, beides muss die Austria schleunigst neu definieren und sich in Demut üben. Und vor allem muss sie an einem Strang ziehen, weil es sonst keinen Ausweg aus dem Schlamassel geben wird.

Das Austria-Problem: Viele Wichtigtuer im Hintergrund

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