Corona in Österreich: Das ist keine Welle mehr, das ist ein Tsunami

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Der Terroranschlag lässt uns viel über die Verantwortung für das Nicht-Handeln des Verfassungsschutzes diskutieren. Nun müssen wir auch im Gesundheitsbereich darüber reden.
Richard Grasl

Richard Grasl

Der Terror hat die Aufmerksamkeit von der aktuell größten Bedrohung hierzulande abgelenkt. Die zweite Welle der Corona-Pandemie ist nämlich keine Welle mehr, sondern ein Tsunami. In nur einer Woche sind 258 Menschen gestorben, alleine am Donnerstag waren es 72. Die Auslastung der Intensivbetten steigt so rasant, dass schon im November die Kapazitätsgrenzen erreicht werden. Einiges deutet darauf hin, dass bei der aktuellen Dynamik diese Katastrophe schon eintreten könnte, bevor die Maßnahmen des zweiten Lockdowns zu wirken beginnen. Dann droht, dass Menschen sterben, weil sie in den Spitälern nicht mehr ausreichend behandelt werden können. Und genau das zu verhindern, war ja das oberste Ziel der Regierung seit Beginn der Pandemie.

Der Terroranschlag von Wien lässt uns viel über die Verantwortung für das Nicht-Handeln des Verfassungsschutzes diskutieren. Das ist gut und wichtig. Innen- und Justizminister haben eine unabhängige Untersuchungskommission eingerichtet. Es ist an der Zeit über eine solche im Gesundheitsbereich zu diskutieren. Jahrelang wurde nichts vorbereitet, monatelang wurden Dynamiken unterschätzt, der Sommer blieb ungenutzt. Auch hier muss die Verantwortung geklärt werden – viel Zeit dafür haben wir aber nicht mehr.

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