Warum drei Festivals an einem Wochenende?

Warum drei Festivals an einem Wochenende?
Marco Weise

Marco Weise

Warum legt man das Beatpatrol Festival auf das selbe Wochenende wie das Spring Festival?

von Marco Weise

über Festivals, Partys, Events und die Wiener Clubkultur

Es gibt Dinge, die man nur schwer verstehen kann. Für allgemeine Verwirrung sorgte in den letzten Wochen nicht nur das Wetter, sondern auch der Umstand, dass das Spring Festival in Graz, das Beatpatrol Festival in St. Pölten und das Tomorrow Festival am Gelände des nie aktivierten Atomkraftwerks in Zwentendorf zeitgleich über die Bühne gingen. Mag sein, dass die Bedürfnisse der Zielgruppen dieser Veranstaltungen nicht korrelieren, aber so wirklich nachvollziehbar ist das in Summe nicht.

Okay, das Tomorrow Festival hat sich eher der rockenden Jugend mit grünem Herz angenommen, aber warum das Beatpatrol Festival auf das selbe Datum verlegt wurde, an dem seit Jahren das Spring Festival in Graz abgehalten wird, ist dann wohl als Kampfansage oder Dummheit zu verstehen. Die Verantwortlichen der Grazer Festivals haben diesen Umstand mit einer gewissen Ruhe angenommen: Man machte programmtechnisch keine unnötigen Hauruck-Aktionen, verabschiedete sich von der uncharmanten Stadthalle und den kostspieligen Mainstream-Bookings. Diese fanden sich dann im Line up vom Beatpatrol wieder. Ob sich das für alle Beteiligten finanziell auszahlt, ist mir egal. Eine Sache verstehe ich aber noch immer nicht: Warum legt man das Beatpatrol Festival auf das selbe Wochenende wie das Spring Festival? Vielleicht kann mir das jemand erklären.

Mit der Ausstellung "Loch" zieht die vierköpfige Künstlergruppe Gelatin diese Woche ins 21er Haus ein und inszeniert zugleich in einer fünf Tage dauernden Performance die Entstehung der Ausstellungsstücke. Produktion und Rezeption von Kunst treffen während der Eröffnungswoche aufeinander, das Museum fungiert dabei als Bühne, Atelier und Ausstellungsort zugleich.

Da man anscheinend keine Party mehr ohne irgendeine Kunst-Installation oder einen Flohmarkt machen kann, wird in der Pratersauna zu Art, Passion und Expression – kurze APE - geladen. Der Design Markt geht von 16.00 bis 22.00 Uhr. Danach gibt es Musik – unter anderem mit der heimischen HipHop-Formation Brenk Sinatra

Warum drei Festivals an einem Wochenende?

Beim Mariahilfer Wurststadl (nebst Generali Center auf der Mariahilferstraße) kann man sich am Donnerstag ab 19.30 Uhr ein fesches Turnsackerl abholen. Zu feiern gibt es die Kooperation zwischen dem Morisson Club und dem Comerc Store. Befriedigung in flüssiger sowie fester Materie kommt vom Mariahilfer Wurststadl höchstpersönlich. Rülps!

Die Shops rund um die Kirchengasse, also im Grätzl zwischen Mariahilferstraße und Burggasse machen wieder gemeinsame Sache. Was sich am Land Einkaufsnacht nennt, heißt hier eben Blockparty. 18 Locations werden sich im Siebensternviertel bis 21.30 Uhr und ein bisschen länger präsentieren. Man kann also bis spät in die Nacht hinein einkaufen und nebenbei trinken und zum Sound von DJs nicken.

Das Wiener Donaukanaltreiben findet heuer bereits zum 7. Mal statt und präsentiert vom 7. bis 9. Juni ein vielseitiges Kultur-Programm von der Spittelau bis zur Franzensbrücke. Mit Live-Konzerten, DJ-Sets, Fashion-Shows, Tanz-Workshops, sowie zahlreichen Sport-Angeboten wird der Donaukanal drei Tage lang zur Festival-Metropole. Auch für kulinarische Köstlichkeiten und entspannendes Urlaubsfeeling ist gesorgt. Das umfangreiche Programm finden Sie hier.

Beim Donaukanaltreiben kann man sich zum Beispiel folgendes Menü geben: Cheesburger mit Speck aus dem Hause Charli P’s, dazu eine kühles Bier, gute Musik (The New Tower Generation), als Nachschlag noch ein feiner Cocktail aus dem Hause If Dogs Run Free und das Länderspiel Österreich gegen Schweden. Was will man mehr? Eben. Das Ganze findet unter dem Namen Meat Baby statt. Gestartet wird um 17.00 Uhr. Für die ersten 100 Besucher gibt es einen Burger und ein Bier gratis.

Nach dem feinen Einstand mit Giovanni Damico geht die noch junge Veranstaltungsreihe Die Drossel in die zweite Runde. Mit Glenn Astro wurde erneut ein hochtalentierter Produzent engagiert. Der aus Berlin anreisende Astro wird dann im neuen dasWerk an der Donaukanal-Lände zu Spittelau seinen feinen, atmosphärisch-analogen House-Tracks präsentieren.

Da es letztes Wochenende unmöglich war, sich draußen ohne Regenjacke, Haube und Gummistiefel aufzuhalten, hat die Grelle Forelle die Eröffnung der Terrasse um eine Woche verschoben. Auch gut. Hauptsache das Wetter wird besser. Leider sieht es danach nicht wirklich aus. Aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt. Los geht es ab 18.00 Uhr.

Aha, der Private Dancer von Rainer Klang ist zurück?! Interessant und gut so. Denn der Club war vor rund 8 Jahren einer der angesagtesten der Stadt. Auf der Facebook-Seite wird man dann aber in Sachen Euphorie ein wenig gebremst: "Don`t call it a comeback", steht dort nämlich. Egal. Im Titanic wird auf jeden Fall mal diesen Freitag auf zwei Floors aufgespielt. Musikalisch bewegt sich das zwischen House und HipHop.

Am Samstag werden sich die Hipster dieser Stadt die Räumlichkeiten der Pratersauna besetzen. Der Grund dafür: Backyard Sale, eine Art Outlet-Store von heimischen Mode-Designern und in Wien ansässigen Shops und Boutiquen. Los geht es zu Mittag.

Beim Love + Hate im Laderaum des Badeschiffs wird ein gewisser Roquestar am Mixer stehen und druckvolle Beats an die Wände knallen lassen. Dazu zündet er gerne ein Feuerwerk an surrenden, fiepsenden Synthesizern. Abrissbirnen-Elektro in Reinstform.

https://w.soundcloud.com/player/?url=http%3A%2F%2Fapi.soundcloud.com%2Ftracks%2F89121594 100% 166 no {"frameborder":"no"} Im Morisson wird am Samstag zur Create Night geladen. Musikalisch geht es dabei verträumt tanzbar zur Sache. Ein gewisser Tony Ross führt das Line up an und wird seine Dreamhop-Stücke präsentieren. Er verwandelt bekannte HipHop-Tracks mit Stimme, Keyboard und Laptop in geisterhaft melancholische Hymnen. Das Tempo bewegt sich dabei zwischen gefühlten 3 und 80 Beats per Minute. Live ab 23.00 Uhr. https://w.soundcloud.com/player/?url=http%3A%2F%2Fapi.soundcloud.com%2Ftracks%2F68806978 100% 166 no {"frameborder":"no"}

Frischen Fisch gibt es in der Grellen Forelle. Die Stadtpark Jungs machen mit dem rumänischen Club Midi gemeinsama Sache und laden zum feinen Techno-Abend, der vor allem für das Geldbörsel von Frauen gut ausfällt. Denn es ist freier Eintritt für weibliche Gäste. Mehr, nämlich 5 Euro, zahlen Studenten (Ausweis nicht vergessen!). Alle anderen zahlen 8 Euro.

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Am Sonntag kann man mit einer Stippvisite im Chaya Fuera seinem Karma auf die Sprünge helfen. Die mit dem Amadeus ausgezeichnete Band 5/8erl in Ehr’n geben an diesem Abend ein Benefizkonzert für das Projekt "New Wonderland" von braintribe.org. Das ist ein Projekt zur Schaffung eines Tageshospiz für Kinder mit begrenzter Lebenserwartung. Also eine sehr gute Sache.

Der Nachmittag gehört dabei den Kindern. An diesem ersten New Wonderland werden sie, begleitet von erfolgreichen Künstlern, Bilder malen und eine großformatiges Gemeinschaftswerk erschaffen das am Abend versteigert wird. Den gebührenden Abschluss des Sonntagnachmittags bildet ein Minikonzert von 5/8erl in Ehr’n.

Um 19:00 Uhr öffnet das Chaya Fuera seine Pforten für die Erwachsenen. Vor der 5/8erl in Ehr’n-Show kommt noch das von den Künstlern und Kindern gemeinsam erschaffene Meisterwerk unter den Hammer.

Alle Beteiligten arbeiten an diesem Tag gratis damit der komplette Reinerlöses an das Kinderhospiz Netz gehen kann.

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