Bablers Tempo 100 ist zu wenig

ORF-SOMMERGESPRÄCHE: BABLER +++ ACHTUNG SPERRFRIST 28. AUGUST 2023 - 21:05 BEACHTEN +++
Mit der "radikalisierten“ ÖVP kann SPÖ-Chef Andreas Babler nicht, mit der FPÖ darf er nicht. Bleibt die Ampel, die sich rechnerisch nicht ausgehen wird.
Johanna  Hager

Johanna Hager

Vor „vollen Hütten“ während seiner ersten Sommertour als SPÖ-Chef zu sprechen, das mag Andreas Babler, wie er im ORF-Sommergespräch sagt. In seiner TV-Premiere im "Stasi-Verhörzimmer“ (©: Herbert Kickl) wirkt Babler gelassen und authentisch, bleibt aber trotz einstündiger Redezeit viele Antworten schuldig.

Das liegt an seiner Rhetorik und an Sätzen, die teils ausufern, weil Babler seine Inhalte stets "einbetten“ will, wie er betont, um "Gesamtkonzept“ und "Masterplan“ seines Programmes zu veranschaulichen. Das trägt nicht unbedingt zum besseren Verständnis bei.

Beginnend bei jenen, die sich von seiner Politik angesprochen fühlen sollen.

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Erst sind da "unsere Leute“, wie er sagt, „die hart arbeiten, jeden Tag aufstehen, die wahren Leistungsträger … die in Pension sind und Jahrzehnte lang Beiträge gezahlt haben“. Die ÖVP-Kernklientel lässt grüßen.

Dann spricht Babler über "die Menschen“, die im „Supermarkt eine Schürze anhaben, ein blaues Gwandl in der Schwerarbeit“ und damit über jene, der sich insbesondere die FPÖ in ihrem Kampf gegen „selbsternannte Eliten“ verpflichtet fühlt. Und wenige Redeminuten später definiert sich der SPÖ-Chef noch als Vertreter der "knapp vier Millionen unselbstständigen Erwerbstätigen“– also von halb Österreich. Zielgruppen-Kommunikation hört sich anders an.

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