Arbeitsmarkt-Wenden

Arbeitsmarkt-Wenden
Österreich ist das Land mit den meisten unbesetzten Stellen: Die Auswirkungen des Arbeitskräftemangels
Sandra Baierl

Sandra Baierl

Die Wenden auf dem Arbeitsmarkt sind bemerkenswert: In der Pandemie ist die Zahl der Arbeitslosen erstmals in Österreich auf mehr als eine halbe Million Menschen gestiegen. Die Erwartung war, dass diese Krise noch lange nachwirken würde. 2021 dann die abrupte Erholung.

Seither lautet das beherrschende Thema: Arbeitskräftemangel. Wobei man dazu sagen muss, dass diese Entwicklung seit einem Jahrzehnt vorhergesagt wird – und nun eben da ist. Gegensteuern konnte (und wollte) man nicht, jetzt fehlen die Köche, die Installateure und die LKW-Fahrer. Mit dem Ergebnis, dass manche Dienstleistungen nur noch schwer zu bekommen sind, die Intervalle der Öffis lang werden und die Preise für knappe Leistungen in die Höhe schießen.

Interessant ist, dass Österreich das Land mit den meisten unbesetzten Stellen ist (im Verhältnis zu den Beschäftigten). Ein Erklärungsmodell? Österreich hat in den vergangenen Jahren von der Zuwanderung aus Osteuropa stark profitiert. Dieser Vorteil scheint nun verspielt, die Arbeitskräfte aus dem Osten arbeiten jetzt lieber daheim. Da war unsere Willkommenspolitik (und eine zu komplizierte Rot-Weiß-Rot-Karte, die jetzt verbessert wurde) nicht gut genug.

Und die weitere Entwicklung? Bleibt angespannt, auch wenn durch die Anhebung des Frauenpensionsalters eventuell Besserung in Sicht ist.

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