Serbien pocht auf Nein zu Sanktionen gegen Russland

++ HANDOUT ++ AUSSENMINISTER ALEXANDER SCHALLENBERG IN SERBIEN: TREFFEN MIT SERBISCHEN AMTSKOLLEGEN NIKOLA SELAKOVIC
"Wissen Sie, inzwischen müssen unsere Bürger überleben", sagt Serbiens Außenminister Selaković.

Serbien Außenminister Nikola Selaković hat bei einem Treffen mit seinem österreichischen Kollegen Alexander Schallenberg (ÖVP) die Ablehnung von Sanktionen gegen Russland mit Verweis auf die eigene Geschichte verteidigt. "Ich darf an eine Sache erinnern: Serbien war Teil eines Staates, der viele Jahre unter internationalen Sanktionen stand. Diese Sanktionen haben niemandem etwas Gutes gebracht", sagte Selaković am Montag in Belgrad.

Außerdem erwähnte er die starke Abhängigkeit Serbiens von russischen Energielieferungen. "Wissen Sie, inzwischen müssen unsere Bürger überleben", sagte Selaković gegenüber Journalisten. Es gehe darum, "dass wir versorgt sein müssen, mit Gas, mit Erdöl, die Leute müssen im Winter heizen können. Dabei haben wir nicht diese Art von Unterstützung, die die EU-Mitgliedsstaaten aus Brüssel haben." Serbien ist fast vollständig auf russisches Gas angewiesen und bezieht dieses zu einem Vorzugspreis.

"Unmögliche Äquidistanz"

Schallenberg hatte zuvor gegenüber Journalisten gesagt, dass die EU-Perspektive für Beitrittskandidaten wie Serbien "keine Einbahnstraße" sein könne. Der Minister erklärte: "Österreich hat auch eine große Abhängigkeit von Russland, was Energiepolitik betrifft. Wir haben auch eine seit Jahrhunderten gewachsene gute Beziehung mit Moskau gehabt, in den verschiedensten Facetten. Aber gerade Staaten wie Österreich und Serbien, die keiner Militärallianz angehören, müssen wissen, dass Äquidistanz eigentlich unmöglich ist. Aber ich respektiere natürlich die Souveränität der Entscheidung."

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