Scholz legt Serbien Korrektur des Russland-Kurses nahe

German chancellor visits Kosovo
Dazu würde auch eine gemeinsame Politik gegenüber anderen Ländern gehören und somit auch EU-Sanktionen gegen Moskau.

Wenige Stunden vor seinem Serbien-Besuch hat der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz dem EU-Beitrittskandidaten eine Abkehr von seinem bislang engen Verhältnis zu Russland nahegelegt. "Wer Mitglied der Europäischen Union werden will, muss das gesamte Regime, das damit verbunden ist, für sich akzeptieren", sagte er am Freitag auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem kosovarischen Ministerpräsidenten Albin Kurti in Prishtina. Dazu würde auch eine gemeinsame Politik gegenüber anderen Ländern gehören und somit auch jene Sanktionen, die die EU gegen Moskau wegen dessen Angriffskriegs in der Ukraine verhängt hat.

"Man nimmt es gewissermaßen mit, wenn man beitritt", führte Scholz weiter aus. Darüber solle sich auch niemand, der sich gegenwärtig im Beitrittsprozess befindet, Illusionen machen. "Es ist wichtig zu wissen: Der Weg nach Europa ist der Weg nach Europa."

Stockende Verhandlungen

Serbien verhandelt seit 2014 um einen Beitritt zur EU. Wegen der mangelnden Reformbereitschaft der Regierung in Belgrad machen die Verhandlungen kaum Fortschritte. Zugleich pflegt Serbien ein enges Verhältnis zu Russland und China.

Die EU-Sanktionen gegen Russland möchte das Balkanland derzeit nicht übernehmen, weil es dadurch seine wirtschaftlichen Interessen gefährdet sieht. Unter anderen bezieht das Land fast seinen gesamten Gasbedarf aus Russland.

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